Nur noch drei Schiffe pro Tag in Palma

Maximal 59’500 Kreuzfahrer pro Woche dürfen in Palma von Bord gehen.
© Olaf Tausch/Wikipedia

Die sozialistische Regierung der Balearen handelte mit der Kreuzfahrtbranche vor  Weihnachten in Hamburg einen als ‘historisch’ bezeichneten Kompromiss aus. Ab diesem Jahr dürfen pro Tag nur noch drei Kreuzfahrtschiffe in Palma de Mallorca anlegen. Die Vereinbarung gilt für fünf Jahre. Auf der anderen Seite des Verhandlungstisches sassen Vertreter des Branchenverband CLIA, von Costa Crociere, MSC, TUI Cruises, Royal Caribbean und Marella Cruises. Doch es ist etwas komplizierter!

Ausnahmeregelung für 2022

Viele Einläufe waren schon lange vor der knapp vor Jahresende erzielten Einigung geplant. Deshalb hat sich die Regierung dazu durchgerungen, in 2022 während 20 Tagen vier Schiffe zuzulassen. Ab 2023 soll dann die Drei-Schiffe-Regel ausnahmslos gelten.

Maximal 59’500 Passagiere pro Woche

Von den drei Schiffen pro Tag, darf nur eines eine Kapazität von mehr als 5’000 Passagieren haben und pro Tag sollen durchschnittlich nicht mehr als 8’500 Passagiere ankommen dürfen. Da es sich dabei um einen Durchschnittswert handelt, können an einem Tag auch mehr Kreuzfahrer ankommen, solange das Wochenlimit von 59’000 Passagieren nicht überschritten wird.

Durch diese Einigung reduziert sich die Anzahl Schiffseinfahrten in Palma gegenüber 2019 um 14,5%, von 538 auf 460 Einfahrten. Gemäss der Regierung ist Palma der erste Kreuzfahrt-Hafen, welcher in Absprache mit Reedereien eine solche Beschränkung durchsetzte.

Einen rechtlichen Anspruch auf eine solche Beschränkung besteht allerdings nicht, denn die Balearen haben trotz Autonomie keine Zuständigkeit, die Aktivitäten im Hafen von Palma zu regulieren. Dies darf nur die Zentralregierung in Madrid und entsprechend hing die Einigung vom Entgegenkommen der Reedereien ab.

Linke und rechte Parteien nicht einverstanden

Nach Ansicht der linken Parteien Més und Podemos sollte die Einigung noch weiter gehen. Ziel wäre maximal zwei Schiffe pro Tag und die Obergrenze von 8’500 Passagieren pro Tag sei ein Schwindel. Die rechte Opposition und Unternehmerkreise hingegen kritisieren, dass der wirtschaftliche Motor der Balearen, der Tourismus, behindert werden würde. (TI)