Pascale Lenggenhager, wie bist du auf die Idee gekommen, nach zehn Jahren Berufserfahrung als Detailhandelsfachfrau, in die Reisebranche zu wechseln?
Das Reisen war schon immer eine grosse Leidenschaft von mir. Meinen Lehrlingslohn habe ich regelmässig in kurze Städtetrips investiert und liess selten eine Gelegenheit nach einem Abenteuer aus.
Auf einer dieser Kurzreisen habe ich dann in einem Hostel eine Gruppe Australier kennengelernt und habe nach dem Aufeinandertreffen kurzerhand beschlossen: da muss ich hin! 3 Tage nach meiner Heimkehr von Kopenhagen habe ich dann meine Australienreise mit Sprachaufenthalt gebucht – meine Familie informierte ich erst nach meinem Entscheid darüber.
Nach 6 Monaten Down-Under musste ich erst einmal wieder Geld verdienen und ging zurück in den Verkauf, wo ich noch weitere 6 Jahre hängen blieb. Richtig identifizieren mit dem Beruf konnte ich mich jedoch nie zu 100% und so habe ich immer mal wieder nach Quereinsteigerstellen gesucht.
Im Oktober 2023 bin ich dann durch Zufall auf die Stellenanzeige von Ten gestossen. Dieser Job hatte mich sofort fasziniert. Ich hätte nie gedacht, dass ich den Job bekomme würde, bei einer so tollen internationalen Firma mit tollen Benefits. Rückblickend kann ich mir nicht erklären, warum ich nicht schon früher auf die Idee kam in dieses Berufsfeld zu wechseln.
Was macht Ten denn überhaupt?
Ten ist ein international tätiges Unternehmen mit Hauptsitz in London. Wir bieten einen weltweiten Concierge, sowie Lifestyle Service an. In der Schweiz bezieht sich der Service auf Kunden, welche Anspruch auf den American Express Reiseservice haben.
Reisetechnisch decken wir von A bis Z alles ab und arbeiten mit vielen verschiedenen Partnern, dies macht die Arbeit in unser Unternehmen auch so spannend.
Bereust du deinen Wechsel?
Ich bereue höchstens, den Schritt aus meiner Komfortzone nicht schon früher in Angriff genommen zu haben. In meinem neuen Job habe ich jeden Tag das Gefühl gefördert zu werden. Ich mag es, etwas bewirken zu können und über mich selbst hinaus zu wachsen.
Was gefällt dir am besten an der Reisebranche?
Im Grunde ist die Arbeit in der Reisebranche gar nicht so weit vom Detailhandel entfernt. Der Unterschied liegt darin, dass man jedoch keine Produkte, sondern Emotionen verkauft. Mir gefällt der Gedanke, dass ich Menschen dabei unterstützen darf, lebenslange Erinnerungen zu schaffen und Träume zu erfüllen.
Am liebsten bearbeite ich grosse Rundreisen. Diese Anfragen sind zwar meist sehr herausfordernd, jedoch sind es auch die Anfragen, die meinen beruflichen, wie privaten Horizont erweitern.
Wie war für dich der Einstieg in die Reisebranche?
Der Einstieg war tatsächlich schwieriger als gedacht. Ich war schon immer eine ambitionierte und sehr selbständige Person. In meinem alten Job war ich immer wieder mit der Einarbeitung von neuen Mitarbeitern involviert. Plötzlich wieder auf der anderen Seite zu stehen und auf die Unterstützung meiner Arbeitskollegen angewiesen zu sein fiel mir nicht leicht. Vor allem die ersten Wochen waren intensiv.
Bei Ten arbeiten wir mit sehr vielen verschiedenen Programmen. Als ich das erste Mal ein GDS gesehen hatte, dachte ich das lerne ich nie. Ich habe jedoch immer sehr viel Unterstützung von meinem Team und den Trainern erhalten und konnte so sehr schnell, sehr viel lernen. Mitte März habe ich dann zusätzlich mit dem Travel Advisor Kurs an der IST begonnen.
Wie konnte dich dein Arbeitgeber auf dieser Reise unterstützen?
Mir gefällt es, dass wir bei Ten immer die Möglichkeit haben Dinge anzusprechen und wir generell im engen Austausch mit den jeweiligen Teamleadern stehen. Während meiner ganzen Quereinsteiger-Phase gab es immer genug Platz für Anmerkungen und meine Sorgen. Meine Teamleiterin hat mich während des ganzen Prozesses super unterstützt und immer wieder motiviert, wenn es einmal schwieriger wurde.
Was sind deine Pläne nach Abschluss des Programms?
Ich freue mich auch weiterhin einen Teil von Ten zu sein und bin mir sicher, dass es noch vieles zum Lernen gibt. Zuerst freue ich mich jetzt aber auf meinen sechswöchigen Auslandaufenthalt, wovon ich zwei Wochen Working Holidays in Barcelona machen werde.
Was möchtest du anderen Neueinsteigern in die Branche mit auf den Weg geben?
Mein Richtungswechsel hat mir gezeigt, dass man manchmal einfach irgendwo anfangen muss, der Rest wird sich dann fügen. Die Reisebranche gibt einem sehr viel zurück, ich verstehe, wieso so viele Leute nie wieder die Branche wechseln wollen.
Interview: Sandrina Nufer, Team Manager, Ten Group Switzerland
