So sehen Härtefälle im Tourismus in Asien aus

Der Solidaritätsfonds des Asien-Spezialisten Tourasia zählt einige Beispiele auf.
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Der Solidaritätsfonds des Asien-Spezialisten Tourasia hat während der Corona-Pandemie bereits CHF 80’000 Spenden bei Kunden und Partnern in der Schweiz gesammelt und an notleidende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Asien geschickt. Allein CHF 30’000 gingen nach Myanmar, über das neben dem Coronavirus auch ein Militärputsch hereingebrochen ist.

Die Lage in diesem Land verschlechtere sich rapide, stellt der Solidaritätsfonds fest. Gerade Menschen, die im Tourismus arbeiteten sind wirtschaftlich und auch politisch besonders und damit gefährdet. Viele leben inzwischen im Untergrund. Ein langjähriger Mitarbeiter, der selber unter der letzten Militärdiktatur (bis 2011) gross wurde, schrieb:

«Vielen Dank für eure Unterstützung. Meine Familie ist in Sicherheit, doch die Situation verschlechtert sich von Tag zu Tag, täglich gibt es Explosionen. Wir gehen nur selten nach draussen, ausser zum Einkaufen. Wir werden Zeit brauchen, um unser Land wieder aufzurichten. In der Vergangenheit erbrachten wir viele Opfer, um eine stabile Nation zu werden und jetzt hat eine Gruppe von Leuten aus der Militärführung in nur vier Monaten so viele dieser Errungenschaften wieder zerstört. Das ist sehr traurig für uns alle und wir bangen um unsere Zukunft. Als ich jung war, sagte mir mein Vater, dass ich eine bessere Zukunft haben werde, wenn ich erwachsen bin. Aber das ist nicht passiert. In den letzten Jahren habe auch ich meiner Teenage-Tochter oftmals gesagt, dass sie einmal eine bessere Zukunft haben werde, wenn sie erwachsen sein wird. Jetzt habe ich Angst, dass es auch ihr so ergehen wird wie mir. Wir danken Gott dafür, dass wir so gute Freunde und Kunden in der Schweiz haben, ganz besonders in dieser schwierigen Zeit.»

Mittlerweilen seien die Tourasia-Mitarbeitenden in Myanmar mit einer Vielzahl von Problemen konfrontiert. Zur sich verschlechternden Sicherheits- und Wirtschaftslage kämen Versorgungsengpässe, rasant steigende Preise für Waren des täglichen Bedarfs, Geldknappheit und trübe Zukunftsperspektiven hinzu. Die Zahl der Covid-Fälle steige wieder markant an und das staatliche Impfprogramm mache kaum noch Fortschritte.

Auch in den anderen Ländern gebe es viele Härtefälle, schreibt der Solidaritätsfonds und zählt einige Beispiele auf:

«In den Philippinen zum Beispiel: Mayets Vater wurde ins Spital eingewiesen, er ist an Covid erkrankt. Die Spitalkosten sind horrend, wir haben ihr USD 2’000 überwiesen, nur einen Drittel der anfallenden Kosten.

Carmelos Haus ist am 28.05.21 bei einem Brand in seinem Barangay (Viertel) mit fast 100 anderen Häusern niedergebrannt. Er hat alles verloren. Wir haben ihm USD 1’000 überwiesen. Unsere Mitarbeiter*innen von Blue Horizons spenden Kleider, Einrichtungsgegenstände, Küchenutensilien, jede*r trägt etwas dazu bei. Es ist schön zu sehen, wie das Team in diesen harten Zeiten zusammensteht.

Melo Ruel hat sein drittes Kind bekommen. Da seine Frau unter Schwangerschaftsdiabetes litt, musste sie es per Kaiserschnitt gebären. Die Kosten sind hoch, wir haben ihn mit USD 1’000 unterstützt.

Unser IT-Manager in Thailand ist in einer unglücklichen Situation. Sein neunjähriger Sohn hatte einen Fahrradunfall mit einem 2-jährigen Kind, das dabei einen komplizierten Beinbruch erlitten hat. Die chirurgischen Kosten und der 5-tägige Spitalaufenthalt belaufen sich auf THB 300’000, das sind etwas mehr als CHF 8’5000, eine Summe, die er unter diesen Umständen unmöglich begleichen kann. So etwas wie eine Haftpflichtversicherung gibt es nicht. Wir haben ihm geholfen, er ist ein sehr treuer und fleissiger Mitarbeiter.» (TI)