Noch bis im Herbst sammelt die Europäische Reiseversicherungs AG (ERV) in einem Testlauf mit rund 20 Reisebüros in der Deutschschweiz das neue Angebot «Sorglos-Premiumschutz».
Dieses beinhaltet einen erweiterten Annullierungsschutz. So werden zum Beispiel Leistungen erbracht, sollte der Reisende aus beruflichen Gründen (Chef streicht wegen Arbeitsvolumen
die Ferien, oder wegen eines Stellenwechsels) die Reise nicht antreten können.
WEITERE GRÜNDE SIND z.B. Trennung (die gemeinsamen Reisepläne lassen sich nicht mehr verwirklichen, weil man sich trennt); Terror (die Destination, an der man Ferien verbringen
möchte, wird von einem Terrorereignis heimgesucht); gemeinsam reisende Personen (einige Teilnehmer einer Gruppenreise springen ab); Epidemien (stark gehäuftes Auftreten einer Krankheit an der Reisedestination).
Thomas Tanner, Vorsitzender der ERV-Geschäftsleitung, erklärt dazu: «Im Herbst werten wir die Resultate aus und entscheiden über das konkrete Ausrollen in der gesamten Reisebürolandschaft. Es gilt zu beachten, dass dieses neue Zusatzprodukt nur in Kombination mit einer bestehenden Versicherung von uns abgeschlossen werden kann.» Er ist sich auch bewusst, dass dieses Produkt polarisiert: «Zum einen führt es den Gedanken der Versicherung
ein wenig ad absurdum und befreit den Konsumenten noch mehr von jeglicher Selbstverantwortung. Zum anderen ist es heute so, dass der Kunde einfach erwartet, dass die Annullierungskosten von der Versicherung übernommen werden, wenn er die Reise annulliert, weil nach seinem individuellen Empfinden der Grund dafür gewichtig genug ist.»
ER FÜGT EIN RELATIV aktuelles Beispiel an: «Möchte heute z.B. jemand keine Städtereise nach London machen, weil es gestern in Manchester diesen fürchterlichen Terroranschlag gab, so könnte er – im Besitz dieses Premiumschutz- Pakets – annullieren und wir würden die Kosten übernehmen. Mehr und mehr werden die Reisebüros mit solchen Dingen konfrontiert.»
ERV BESCHRÄNKT die Höhe der Annullierungskosten bei diesem Angebot bewusst auf 3000 pro Person bzw. CHF 7500 für Familien bzw. ab zwei Personen. Damit seien erst mal die teuren
«Babyboomer»-Reisen wie Kreuzfahrten oder zwei Wochen im Luxusresort auf den Malediven, in Südafrika oder auf Mauritius ausgeschlossen. Die Prämie für den Sorglos-Premiumschutz
beträgt CHF 39 für Einzelpersonen und CHF 89 für Familien.
