Streik-Peak bei Flug und Zug

Die Kadenz der Arbeitsniederlegung in Deutschland wird immer höher – Luft und Land werden gleichzeitig bestreikt.
©Lufthansa/DB, Montage: TRAVEL INSIDE

Wer im nördlichen Nachbarland auf öffentliche Mobilität angewiesen ist, durchlebt momentan turbulente Zeiten und braucht vor allem viel Geduld und gute Nerven.

An allen Fronten wird im Kampf um bessere Arbeitsbedingungen gestreikt – mit immer höherer Kadenz und immer kurzfristiger angekündigt. Diese Woche werden Flüge und Züge parallel bestreikt.

Aktuell hat ‘Ufo’, die Gewerkschaft der Flugbegleiter*innen für das Kabinenpersonal der Lufthansa und Lufthansa City Line einen zweitägigen Warnstreik ausgerufen. So werden am Dienstag, 12. März die Abflüge ab Frankfurt bestreikt – am Mittwoch 13. März gilt selbiges dann für München.

Mehr als 96 Prozent der Mitglieder von ‘Ufo’ hatten sich bei einer vorgängigen Urabstimmung der Gewerkschaft für diese Massnahme ausgesprochen und werden nun jeweils von 4 Uhr morgens bis 23 Uhr abends die Arbeit niederlegen.

Der ‘Zankapfel’: Der fliegende Staff möchte mit 15 Prozent mehr Gehalt und einer einmaligen  Inflationsausgleichs-Prämie von 3’000 EUR auch direkt an den von der Airline eben verkündeten Rekordergebnissen in Milliardenhöhe beteiligt werden.

Lufthansa selbst rechnet für die Dauer des Streiks mit erheblichen Auswirkungen auf das Flugprogramm und geht von erneut rund 100’000 betroffenen Passagieren aus.

Die Lokführer streiken gleichzeitig

Wer sich nun in Deutschland über alternative Reisemöglichkeiten per Bahn Hoffnungen gemacht hat, muss diese leider jäh begraben, denn auch auf der Schiene geht der längst zum unliebsamen Dauerbrennerthema mutierte Tarifstreik zwischen der Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) und der Deutschen Bahn in die nächste Runde.

So hat der Gewerkschaftsboss der Lokführer, Claus Weselsky, jetzt für Dienstag, 10. März, ebenfalls zu einem 24-stündigen, landesweiten Generalstreik seiner Schützlinge aufgerufen.

Die GDL hat mit diesem neuerlichen und sehr kurzfristig angekündigten Streik das Ziel, der Bahn immer weniger Vorlaufzeit zur Erstellung eines Notfallfahrplans zu geben – und damit den Druck weiter zu erhöhen. Langfristig in Deutschland geplante Reisen per Bahn oder Flugzeug dürften also punkto Planungssicherheit weiterhin zu einem gewissen Teil zu ‘Abenteuerferien’ oder einer ‘Reise ins Ungewisse’ mutieren. (CF)