Swiss führt Passagierzählung mittels künstlicher Intelligenz ein

Ab 2024 ersetzt Swiss den manuellen Zählvorgang der Passagiere durch einen auf künstlicher Intelligenz basierenden digitalen Prozess.
Ab 2024 werden die Passagierzahlen bei Swiss von KI gezählt ©Swiss

Swiss hat die Testphase für die digitale Passagierzählung erfolgreich abgeschlossen. Ab 2024 ersetzt die Airline den manuellen Zählvorgang der Passagiere durch einen auf künstlicher Intelligenz basierenden digitalen Prozess.

Die Einführung ist für das dritte Quartal 2024 auf der Kurzstrecke und für das vierte Quartal 2024 auf der Langstrecke geplant. Dabei setzt Swiss auf die IT-Lösung des Berliner Start-up-Unternehmens Vion AI GmbH.

Durch das neue Verfahren soll das Boarding schneller und effizienter werden, wodurch sich der Reisekomfort erhöht und die Besatzungen entlastet werden. Zudem wird es sicherer, so die Airline. Die strengen europäischen und Schweizer Datenschutzvorgaben sollen dabei eingehalten werden.

Oliver Buchhofer, Head of Operations bei Swiss, sagt: «Mit der Einführung einer digitalen Lösung für die Passagierzählung machen wir einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Zukunft. Dieser bringt viele Vorteile mit sich: Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz kann Swiss das Boarding schneller und effizienter gestalten. Dies wiederum führt zu kürzeren Wartezeiten und damit zu einem verbesserten Reiseerlebnis für unsere Fluggäste. Gleichzeitig werden unsere Kabinenmitarbeitende entlastet. Darüber hinaus lassen sich durch die digitale Lösung Unregelmässigkeiten ausschliessen, wie sie bei traditionellen Zählweisen vorkommen können, wodurch sich zusätzlich die Sicherheitsmarge erhöht.»

Michael Busch, CEO von Vion AI, erklärt: «Wir sind stolz darauf, mit Swiss zusammenzuarbeiten, um die Sicherheit und Effizienz im Flugverkehr auf europäischer Ebene zu verbessern. Unsere KI-basierte Lösung stützt sich auf tiefgreifende KI-Modelle, die wir inhouse entwickeln. Dies spiegelt unser Engagement für Innovation und Spitzentechnologie wider. Dadurch können wir massgeschneiderte Lösungen für die Luftfahrtbranche anbieten, die ein hohes Mass an Präzision und Sorgfalt erfordern.»

Testphase erfolgreich abgeschlossen

Dem Entscheid zur Einführung ist eine dreimonatige Testphase im Frühjahr dieses Jahres vorausgegangen. Dazu hat Swiss auf allen Flugzeugtypen unter diversen Bedingungen Aufnahmen des Boardingprozesses gemacht und damit einen ersten Software-Prototypen
entwickeln lassen. Dieser hat mittels künstlicher Intelligenz (KI) die Fluggäste beim Einsteigen gezählt. Dies ist zuverlässig erfolgt, womit der Testbetrieb erfolgreich war.

In den nächsten Monaten werden Swiss und Vion AI die getestete Software weiterentwickeln und dazu erneut Kameras auf ausgewählten Flügen einsetzen. Während dieser Übergangszeit führen die Besatzungen weiterhin eine ergänzende manuelle Passagierzählung durch.

Datensicherheit und -schutz gewährleistet

Swiss legt grössten Wert auf Datensicherheit und -schutz, wie das Unternehmen mitteilt. Die Aufnahmen werden gemäss den strengen europäischen (DSGVO) und Schweizer (DSG) Datenschutzvorgaben verarbeitet und anschliessend gelöscht. Die erfassten Daten werden ausschliesslich für die Passagierzählung verwendet, ohne eine Identifikation von Einzelpersonen vorzunehmen. Zudem erfolgen die Bildaufnahmen ausschliesslich im unmittelbaren Bereich der Flugzeugtür, weitere Aufzeichnungen, wie beispielsweise Tonaufnahmen, sind nicht vorgesehen. (TI)