Michael Bolt verlässt den TPA-Ausschuss

Der CEO von Hotela, der zum TPA-Vizepräsidenten gewählt wurde, will Interessenskonflikte vermeiden. Der TPA-Verband seinerseits will mit dem SRV kooperieren aber dennoch unabhängig bleiben.
Michael Bolt, Generaldirektor von Hotela. Foto: DS

Michael Bolt hat sich entschlossen, aus dem Ausschuss der Travel Professional Association (TPA) zurückzutreten. Bolt war erst im Mai letzten Jahres zum Vizepräsidenten der Vereinigung gewählt worden. Der Geschäftsführer der Sozialversicherungsgesellschaft Hotela, zu deren Gründungsvereinen der Schweizer Reise-Verband (SRV) gehört, wollte den Dialog zwischen den TPA-Mitgliedern und dem SRV stärken.

«Michael Bolt war der TPA beigetreten, um eine Annäherung an den SRV zu fördern. Inzwischen wurde diese Absicht neu bewertet und als nicht vorrangig angesehen. Aus diesem Grund hat Michael Bolt beschlossen, an unserer nächsten Generalversammlung am 4. Mai in Bern zurückzutreten. Danach wird ein neuer Ausschuss gebildet. Es ist auch geplant, die Vertretung der Westschweiz in diesem Gremium zu verstärken», erklärt Sonja Laborde, Präsidentin von TPA gegenüber der Print-Ausgabe von TRAVEL INSIDE (français).

Interessenskonflikte vermeiden

Im vergangenen Jahr wies Michael Bolt darauf hin, dass TPA-Mitglieder keinen Zugang zu den Dienstleistungen von Hotela haben, da nur SRV-Mitglieder teilnehmen können. Er sagte, er sei überzeugt, dass es eine echte Chance gebe, TPA und SRV näher zusammenzubringen. «Ich bin dem TPA-Ausschuss beigetreten, um die Möglichkeiten zu sondieren und gegebenenfalls eine solche Annäherung zu fördern. Die strategischen Überlegungen der letzten Monate haben den TPA-Ausschuss jedoch veranlasst, andere Wege der Zusammenarbeit zu prüfen. Deshalb hielt ich es für besser, mich zurückzuziehen, um jegliches Risiko von Interessenkonflikten zu vermeiden. Meine Aufgabe bei Hotela ist es, dem SRV als Gründungsverein unserer sozialen Institutionen zu dienen», sagt Bolt.

Im vergangenen Mai waren nur 21 TPA-Agenturen Mitglied des SRV. Laut Laborde sind inzwischen ein oder zwei neue TPA-Mitgliedsagenturen dem SRV beigetreten: «Der SRV kann weiterhin Hotela-Dienstleistungen nur für seine Tochtergesellschaften anbieten. Es liegt daher in eigener Verantwortung, das Produkt als Ganzes an Reisebüros zu verkaufen. Der TPA kann auf dieser Ebene nicht eingreifen und behält seine Politik bei, jeder Agentur den freien Willen zu überlassen.» Bei der strategischen Überprüfung kam nun der TPA offensichtlich zu dem Schluss, dass es für TPA wichtig ist, seine Unabhängigkeit zu wahren, um im Dienste seiner Mitglieder zu bleiben.

Der TPA umfasst 130 Mitglieder. Seit Mai 2018 gibt es den Dialog zwischen TPA und dem SRV. Beide Verbände stehen in keinem Wettbewerb; jede Organisation hat ihre eigenen Verantwortlichkeiten. «TPA hat das Engagement des SRV bei seinen Aktionen und Projekten in diesem Bereich stets unterstützt und beabsichtigt, auf dieser Linie zu bleiben. Und die von André Lüthi (Globetrotter) unlängst vorgeschlagene Idee zur Reorganisation des Garantiefonds soll uns nicht missfallen», erklärt Laborde. (DS/NDR)