Thomas-Cook-Ergebnis noch schlechter als erwartet

CEO Peter Fankhauser hatte bereits im September davor gewarnt.
©Thomas Cook Group

Der Gewinn der Cook Gruppe für das Geschäftsjahr 2017/18 fällt noch geringer aus, als im September erwartet. Wie das Unternehmen gestern mitteilte, beträgt der Gewinn vor Steuern nur noch GBP 250 Mio. (CHF 318 Mio.) und damit GBP 30 Mio. (CHF 38 Mio.) weniger als noch im September prognostiziert und GBP 58 Mio. (CHF 73 Mio.) weniger als im vergangenen Jahr. Ursprünglich sollte das Jahresergebnis erst am Donnerstag vorgelegt werden. Dies wurde wegen des erneut schlechteren Ergebnisses vorgezogen. Die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr wird gestrichen.

Vor allem der Bereich Tour Operating erbrachte das Geschäftsjahr, das im September endete, GBP 88 Mio. (CHF 112 Mio.) weniger Gewinn ein als im Vorjahr. Als Grund dafür führt Thomas Cook die Hitzewelle in Nordeuropa ins Feld. Viele Leute hätten es vorgezogen, zuhause zu bleiben. Der Kurzfristverkauf im Sommer sei «enttäuschend» verlaufen, vor allem in Grossbritannien. Im Airline-Geschäft stieg dagegen der operative Gewinn trotz der europaweiten Störungen im Flugbetrieb im Sommer auch dank des Turnarounds bei der Condor um GBP 35 Mio. Pfund.

Erst Ende September hatte der Schweizer CEO Peter Fankhauser gewarnt, der Gewinn werde mit 280 Mio. Pfund (CHF 357 Mio.) deutlich niedriger ausfallen, als die zunächst in Aussicht gestellten mindestens GBP 323 Mio. Analysten waren davon ausgegangen, dass diese Prognose erreicht wird. Die erneute Verschlechterung beruhe vor allem auf einer Reihe von Einmaleffekten, so Fankhauser. Diese separat ausgewiesenen Kosten (SDI) beliefen sich insgesamt auf GBP 153 Mio. (CHF 195 Mio). Der Umsatz stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr auf vergleichbarer Basis um 6% auf GBP 9,5 Mrd.

In den nordeuropäischen Ländern gehören Tour Operator wie Ving, Globetrotter, Spies, Tjäreborg sowie auch Thomas Cook Airlines und verschiedene Hotelketten zur Cook Group. Sie verkauft hier 1,5 Mio. Reisen im Jahr.

Das Wintergeschäft ist bei Thomas Cook verhalten angelaufen. Die Buchungen bei den Veranstaltermarken liegen in der Saison 2018/19 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3% niedriger. In Kontinentaleuropa inklusive Deutschland liegt das Minus bei 2%. Als Gründe nennt der Konzern späte Winterbuchungen wegen des guten Herbstwetters und Rückgänge für das wichtige Winterziel Kanaren. Bei den Airlines der Gruppe liegen die Winterbuchungen zwar um 10% über der Vorjahressaison. Gleichzeitig ist der durchschnittliche Ticketpreis aber um 2% niedriger. (TI)