Airlines sollen die Bahn als Alternative vorschlagen

Vorschläge der deutschen Luftverkehrswirtschaft zum Kimaschutz.

Angesichts der weltweit weiter wachsenden Nachfrage nach Luftverkehr unterbreitet die deutsche Luftverkehrswirtschaft (BDL) Vorschläge für weitergehenden Klimaschutz: «Wir sehen die Frage, wie der Luftverkehr nachhaltiger und besser in Einklang mit dem Klimaschutz gebracht werden kann, als eine der zentralen gemeinsamen Herausforderungen von Luftverkehrswirtschaft, Politik und Gesellschaft», heisst es in einer Erklärung des BDL-Präsidiums. Unter anderem sollen Airlines Bahnreisen als Flugersatz anbieten.

Den grössten Hebel sieht die Branche bei der Weiterentwicklung der Kraftstoffe. «Wir wollen erreichen, dass die luftverkehrsbedingten CO2-Emissionen auf null sinken. Wir wissen, dass dieses Ziel nur erreichbar ist, wenn das fossile Kerosin durch regenerative Kraftstoffe ersetzt wird.» Die derzeit auch ökologisch beste Lösung sei ein Kraftstoff, der im sogenannten «Power-to-Liquid»-Verfahren gewonnen wird.

Das BDL-Präsidium fordert eine gemeinsame industriepolitische Initiative der Europäischen Union und ihrer Mitgliedstaaten, um die Voraussetzungen für ein hinreichendes Angebot von Produktionsanlagen und Kraftstoffen zu schaffen. Ferner schlägt es vor, die Einnahmen aus der deutschen Luftverkehrsteuer zugunsten der Markteinführung erneuerbarer Treibstoffe zu verwenden. Gleichzeitig erklären die Unternehmen der deutschen Luftverkehrswirtschaft ihre Bereitschaft, sich an Pilotprojekten zum Aufbau industrieller Anlagen zu beteiligen.

Airlines bieten Bahn als Alternativen an

Die Luftfahrt-Unternehmen sollen weiter die Intermodalität stärken und streben eine Verlagerung von Verkehr aus der Luft auf die Schiene an, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Die Fluggesellschaften bieten dazu den Kunden bereits im Buchungsprozess die Bahnreise als Zubringer für ihre internationalen Flüge an. Wo mit attraktiver Schnellbahnverbindungen die Kunden überwiegend auf eine Verbindung mit der Bahn umsteigen können, wird der Luftverkehr eingestellt.

Ebenso soll die Erneuerung der Flugzeugflotten mit energiesparenderen Flugzeugen fortgeführt werden, um die spezifischen CO2-Emissionen weiter zu senken. Für die Fluggäste soll die Möglichkeit, die Klimawirkung ihres Fluges gegen einen Aufpreis zu kompensieren und damit bereits heute klimaneutral zu fliegen, erweitert werden. Die Mitgliedsunternehmen des BDL werden dazu die Angebote zur Kompensation in den Buchungsprozess integrieren. Ferner schlägt das BDL-Präsidium vor, dass der Gesetzgeber die bestehende steuerliche Absetzbarkeit von Klimakompensation so weiterentwickelt, dass sie nicht nur für Privatpersonen sondern auch für Geschäftskunden nutzbar wird.

Hinsichtlich einer CO2-Abgabe spricht sich der BDL für die weitere Stärkung des Emissionshandels aus. Nationale Alleingänge bei Steuern und Abgaben seien klimapolitisch kontraproduktiv und wirtschaftlich schädlich, weil Verkehr lediglich zu ausländischen Wettbewerbern verschoben wird statt Emissionen zu reduzieren.

Mit Blick auf die neue Legislatur in der Europäischen Union hält es der BDL für erforderlich, das Regulierungssystem der Flugsicherung in Europa neu zu justieren und die Einführung neuer Technologien zur Erleichterung der Lotsentätigkeit voranzutreiben. Durch optimierte Flugwege ließen sich im europäischen Luftraum bis zu 10% der Emissionen im Luftverkehr reduzieren.m (TI)