Belair: Viel Arbeit vor dem geplanten Start

Derweil tagt heute der entscheidende Gläubigerausschuss über die Zukunft von Niki.

Nachdem das Düsseldorfer Unternehmen SBC die Belair vergangene Woche gekauft hat, stellte der neue Inhaber eine baldige Wiederaufnahme des Flugbetriebs in Aussicht. Dass dies tatsächlich so schnell geschieht, ist jedoch fraglich. Denn bisher war Belair als operativer Carrier stark in Air Berlin und Niki eingebunden. Das heisst: Belair muss gemäss der österreichischen Plattform «Austrian Aviation Net» erst einmal die Betriebsbewilligung samt AOC wieder erlangen. Ebenfalls müsste eine eigene Verkaufsplattform samt Team entstehen, denn der Verkauf wurde bisher von Air Berlin/Niki übernommen. Zudem verfügt Belair momentan über kein Fluggerät, so dass die SBC entsprechende Maschinen leasen oder kaufen muss.

Lohnforderungen, aber keine Mitarbeiter
Ein weiterer heikler Punkt: Das gesamte Personal von Belair wurde gekündigt, und nun müssen erst einmal neue Mitarbeiter eingestellt werden. Die rund 200 Mitarbeitenden, denen im Zuge der geplanten Auflösung der Belair im letzten Jahr gekündigt wurde, wurden aufgerufen, sich sofort zu melden und an ihre ehemaligen Arbeitsplätze zurückzukehren, sofern sie Interesse daran haben. Viele der ehemaligen Belair-Mitarbeiter dürften jedoch bereits eine neue Stelle gefunden haben. Des weiteren sind laut «Austrian Aviation Net» nach wie vor Lohnforderungen von rund CHF 1,3 Mio. ausstehend, die der neue Eigner erst einmal begleichen muss. Gemäss SBC soll dies jedoch bereits schon in den nächsten Tagen geschehen. SBC muss also viel Geld in die Belair investieren, bevor sie überhaupt abheben kann.

Niki: Heute tagt der Gläubigerausschuss
Derweil hat die Angebotsfrist für Niki am Freitag geendet. Heute nun findet der entscheidende Gläubigerausschuss statt. Nachdem der Deal mit IAG/Vueling eigentlich bereits unter Dach und Fach schien, wurden nun alle Bieter des letzten Verfahrens erneut zugelassen. Offiziell bestätigt hat Niki Lauda sein Interesse; ob Thomas Cook/Condor, TUI und Ryanair ebenfalls erneut für Niki bieten, ist nicht verbürgt. (ES)