Condor kann noch hoffen

Viele Reiseanbieter haben grosses Interesse am Überleben von Condor, wenige wollen sich tatsächlich engagieren.
© Condor

Nach der Pleite von Thomas Cook hoffen viele Reiseanbieter hierzulande und in Europa auf ein Überleben der Fluggesellschaft. Der Sanierer Lucas Flöther, der bei Condor das Schutzschirm-Verfahren überwacht, äussert sich nach der Durchsicht erster Zahlen gegenüber «fvw», dass er eine «langfristige Überlebensfähigkeit» des Ferienfliegers sieht. Offenbar bekunden deutsche Veranstalter ihre Bereitschaft zu Minderheitsbeteiligungen.

Flöther sagte in einem Interview mit dem Sender NTV, dass nach einer ersten Analyse der Zahlen davon auszugehen sei, dass Condor eine wirtschaftliche Zukunft habe. Im Gegensatz zur Air Berlin, wo er als Insolvenzverwalter eingesetzt ist, sei seine Aufgabe als Sachwalter bei Condor eine andere: «Dies ist eine rein überwachende und kontrollierende Funktion.»

Mit Hilfe eines Schutzschirm-Verfahrens will sich der Ferienflieger vor Ansprüchen der insolventen Londoner Muttergesellschaft Thomas Cook Group schützen. Ein Schutzschirm-Verfahren dauere in Deutschland in der Regel sechs bis neun Monate, ein derartiger Zeitraum sei auch bei Condor denkbar, so Flöther. Die Mitarbeiter erhielten für drei Monate Ausfallgeld von der Bundesagentur für Arbeit, danach müsse das Unternehmen wieder für die Gehälter aufkommen. Condor befindet sich nach eigenen Angaben in ersten Gesprächen mit möglichen Investoren. (TI)