Easyjet-CEO sieht noch Potenzial in Zürich

In Genf überlegt sich Johan Lundgren zudem die Einführung des Hub-Systems Easyjet Worldwide.
Johan Lundgren

Easyjet-CEO Johan Lundgren glaubt an weiteres Wachstum an den Standorten Basel und Genf, sieht aber auch Möglichkeiten in Zürich. Im Interview mit der «Sonntagszeitung» nimmt er Stellung zu:

Wachstum in der Schweiz: «Wir haben im Schweizer Markt in den letzten Jahren jeweils rund eine Million zusätzliche Passagiere befördern können. Ein ähnliches Wachstum dürfte auch in Zukunft möglich sein.»

Zürich: «Zürich ist keine Easyjet-Basis mit eigenen Flugzeugen. Neu fliegen wir ab Zürich elf Ziele an. Aber es gibt noch zahlreiche Easyjet-Standorte in Europa, für die Zürich eine interessante Destination wäre. Deswegen hat auch Zürich noch Potenzial.»

Eigenes Hub-System Easyjet Worldwide: «Es entwickelt sich über den Erwartungen, deshalb weiten wir es auf weitere Flughäfen aus. Wir sind dazu auch in Gesprächen mit dem Genfer Flughafen und dortigen Airlines.»

Foodkonzept an Bord: «Dass Swiss in Genf nun einem Teil der Economy-Passagiere die Gratisverpflegung streicht, macht mir gar keine Angst. Indem solche Airlines das Essen streichen, machen sie den Wettbewerbsvorteil zunichte, den sie hatten und der ihr Markenzeichen war. Die Kostenbasis steht und fällt nicht mit dem Essen an Bord, sondern mit dem Geschäftsmodell. Ich bin da tiefenentspannt.»

Möglicher (Teil-)Kauf von Alitalia: «Wir sprechen darüber mit der italienischen Regierung. Es ist klar, dass wir uns für das Kurzstreckengeschäft interessieren. Mehr darf ich dazu nicht sagen.»

Brexit: «Alle sind zuversichtlich, dass sich die EU und Grossbritannien auf ein Luftverkehrsabkommen einigen können. Ich glaube nicht, dass es zu Unterbrüchen oder Groundings kommen wird.»

Europäische Luftfahrt: «Wir hatten in den letzten Jahren ein recht gutes Umfeld für die Luftfahrt, und dennoch gingen Air Berlin, Alitalia und Monarch Pleite. Da können Sie sich vorstellen, was im Falle einer Wirtschaftskrise passiert.» (TI)