Das europäische Flugverkehrsaufkommen hat sich im August dem Niveau von vor Covid angenähert. Eine vollständige Erholung des Passagieraufkommens sei in Sicht, so der Flughafenverband ACI Europe auf Grund seiner jüngsten Zahlen.
Laut ACI Europe erreichte das Verkehrsaufkommen im August 96,6% des Niveaus von 2019 und lag damit knapp unter dem Spitzenwert vom Juli, als das Verkehrsaufkommen 97% des Niveaus von vor der Pandemie erreichte. Das ist die beste Performance für den europäischen Luftfahrtsektor seit Beginn der Pandemie Anfang 2020.
Aufgrund der anhaltenden Nachfrage während des Sommers hat die Organisation ihre Prognose für das Gesamtjahr 2023 auf 95,5% des Volumens vor der Pandemie nach oben korrigiert, gegenüber 91% in ihrer vorherigen Prognose (Dezember 2022). Die vollständige Erholung des Passagieraufkommens wird nun für 2024 erwartet und nicht mehr für 2025, wie in der vorherigen Prognose angegeben.
Dennoch warnte der Generaldirektor von ACI Europe, Olivier Jankovec, vor erheblichen Leistungsunterschieden zwischen den Flughäfen in der Region aufgrund geopolitischer Bedenken und struktureller Marktveränderungen. «Wir stellen fest, dass sich nicht alle Flughäfen in gleichem Tempo erholen. Während fast 50 Prozent der europäischen Flughäfen ihr Passagieraufkommen aus der Zeit vor der Pandemie übertroffen haben – einige verzeichnen sogar ein exponentielles Wachstum – bleiben alle anderen darunter, wobei einige noch immer um eine dynamischere Erholung kämpfen», sagte er in einer Erklärung.
«Dies bedeutet, dass viele Flughäfen nicht vor 2026 oder sogar noch später zu ihrem vor der Pandemie verzeichneten Aufkommen zurückkehren könnten», fügte er hinzu. Im August 2022 reichte das Leistungsdelta im Vergleich zu den Passagierzahlen vor der Pandemie auf den europäischen Märkten laut ACI-Zahlen von -34 Prozent bis +100 Prozent, was laut Jankovec beispiellos ist.
«In der Vergangenheit haben sich die meisten Flughäfen nach systemischen Schocks wie dem 11. September oder der globalen Finanzkrise in ähnlichem Tempo erholt. Diesmal nicht», fügte er hinzu. «Dies ist auf den Krieg in der Ukraine und die daraus resultierenden Einschränkungen des Luftverkehrs zurückzuführen, die sich auf bestimmte Märkte auswirken, sowie auf die strukturellen Veränderungen im Luftverkehrsmarkt nach Covid-19.»
(Business Traveltip)
