Germania: So geht’s nun weiter

Für betroffene Passagiere der deutschen Airline werden Rettungstarife, Zusatzflüge und grössere Flugzeuge aufgelegt. Germania Schweiz fliegt planmässig weiter.

Gestern Abend trommelte die Germania Flug AG nach dem Insolvenzantrag der deutschen Schwesterairline ihre rund 120 Angestellten am Hauptsitz in Glattbrugg zusammen, um über die aktuelle Situation zu informieren. Dies berichtet der «Blick». Den Medien gegenüber schwieg man sich aus – lediglich ein dünnes Communiqué mit der Aussage, der Betrieb der Schweizer Airline finde planmässig statt, wurde in Umlauf gebracht.

Rettungstarife, Zusatzflüge und grössere Flugzeuge

Derweil sind die Schweizer Veranstalter direkt von der Pleite der deutschen Germania betroffen – insbesondere für Flüge ab Friedrichshafen oder Altenrhein müssen nun Ersatzlösungen gefunden werden. Derweil überbieten sich andere Airlines mit sogenannten Rettungstarifen für gestrandete Germania-Passagiere. So bietet Eurowings Gästen der Germania mit sofortiger Wirkung stark rabattierte Konditionen (50%) für Rückflüge nach Deutschland in der Zeit bis Ende Februar 2019 an. Auch TUI hat sofort reagiert und bucht ihre betroffenen Gäste sukzessive auf andere Flugverbindungen um. TUIfly ist zudem in Kontakt mit den Flughäfen und anderen Partnern, um zu prüfen, welche zusätzlichen Angebote dargestellt werden können.

Condor setzt auf einigen Verbindungen für zusätzliche Kapazität grössere Flugzeuge ein. Zudem ist bereits jetzt ein Sonderflug nach Fuerteventura am Wochenenende aufgelegt, um Gäste in die Ferien und wieder nach Hause zu bringen. Auch die Billigairlines Easyjet und Laudamotion bieten «Rettungstarife» an. Der regionale Reiseveranstalter High Life Reisen bietet für alle Fluggäste, die über ein bei der insolventen Fluglinie Germania gebuchtes Nur-Flugticket verfügen, vergünstigte Rettungstarife ab St. Gallen Altenrhein mit People’s nach Olbia, Ibiza und Mallorca an.

Germania Schweiz: Viele Fragen, wenig Antworten

Derweil fragt man sich in der Schweiz, wie es nun mit der Germania Flug AG weitergeht. Das offizielle Statement: Der Flugbetrieb werde planmässig weitergeführt, der Winterflugplan sowie der Sommerflugplan 2019 würden aufrechterhalten. Zudem sei man bereits in der Planung für den Winter 2019/20. Auf Fragen, woher denn nun z.B. die zuvor in Deutschland genutzte Infrastruktur – gemäss «Blick» sind dies beispielsweise Computerprogramme, die die Einsatzzeiten der Kabinen- und Cockpitbesatzung koordinieren – bezogen werden, gibt es (noch) keine Antwort. Genauso wie zu Fragen betreffend den Bereichen Technik, Vertrieb und Einkauf, wo man bisher eng mit der deutschen Germania-Gruppe zusammengearbeitet hatte. (ES)