Kritik von allen Seiten: Flughafen Zürich will mehr Slots in der Nacht

Es wurden sechs zusätzliche Slots zwischen 22 und 22.20 Uhr beantragt.
© Flughafen Zürich

Der Flughafen Zürich möchte sechs zusätzliche Slots zwischen 22 und 22.20 Uhr beantragen, um der Nachfrage nach neuen Langstreckenzielen entsprechen zu können. Er hat hierfür ein Gesuch gestellt, dass dieses Vorhaben genehmigt werden soll. Dies berichtet der «Tages-Anzeiger».

Die Nachfrage nach neuen Langstreckenflügen könne aus Kapazitätsgründen nicht in den Spitzenzeiten abgewickelt werden, sagte Flughafen-Sprecherin Sonja Zöchling gegenüber der Zeitung. Dies wiederum sorgt bei Swiss für Ärger: für die Airline hat die Stabilisierung des Betriebs oberste Priorität – zusätzliche Starts würden hingegen die gravierende Verspätungs-Problematik am Flughafen Zürich noch zusätzlich verschärfen.

«Steigerung der Einnahmen wichtiger als Verbesserung der Situation»

Kritik hagelt’s auch von anderen Seiten: Der Pilotenverband Aeropers schiesst scharf gegen das Vorhaben des Flughafens. «Offensichtlich ist dem Flughafen die Steigerung der Einnahmen wichtiger als die Verbesserung der Situation für die aktuellen Kunden», so Sprecher Thomas Steffen gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Derweil meldet sich auch der Schutzverband zu Wort und weist darauf hin, dass ab 23 Uhr das Nachtflugverbot gelte, die halbe Stunde bis 23.30 Uhr jedoch täglich für den Verspätungsabbau genutzt werde. Zusätzliche Starts am Abend dürften nicht bewilligt werden, bis der Betriebssschluss um 23 Uhr der Normalfall sei, so Präsident Thomas Hardegger. (TI)