Air Berlin plant drastische personelle Kürzungen. Dies geht aus einem internen Rundschreiben des Betriebsrats hervor, das der «Bild»-Zeitung vorliegt. Demnach rechnet die Airline damit, dass das gesamte Bodenpersonal bis Ende Oktober die Kündigung erhalten und freigestellt werden – da bis dann der Flugbetrieb eingestellt werden könnte. Betroffen wären laut verschiedenen Quellen rund 1400 Mitarbeiter. Wer für die Aufrechterhaltung des Flugbetriebs von Niki und LGW noch benötigt werde, erhalte die Kündigung per Ende Februar 2018.
Air Berlin hatte sich zu den Entlassungen und dem möglichen Plänen zur endgültigen Einstellung des Flugbetriebs nicht offiziell geäussert. Bekannt ist lediglich, dass der Konzern noch bis zum 12. Oktober mit Lufthansa und dem britischen Billigflieger Easyjet exklusiv über den Kauf von Teilen der insolventen Fluggesellschaft verhandelt. Betreffend Air Berlin Technik wurde die Bieterfrist verlängert, während es zur Schweizer Tochter Belair nach wie vor keine Neuigkeiten gibt.
Verhandlungen mit Easyjet drohen zu platzen
Allerdings drohen die Verhandlungen mit Easyjet über den Kauf von 30 Flugzeugen zu platzen – dies berichten mehrere Medien und berufen sich auf Insider-Informationen. So sollen die Briten ihr ursprüngliches Angebot von EUR 50 Mio. reduziert haben. Auch laufen die Verhandlungen nicht reibungslos: Sowohl Easyjet, wie auch Lufthansa wollen dieselben Slots in Düsseldorf und Berlin-Tegel – und sind zu keinen Kompromissen bereit. Bei Air Berlin glaube man inzwischen nicht mehr daran, wie geplant am 12. Oktober unterschriftsreife Verträge mit Easyjet zu haben. Wäre dies der Fall, müsste schnellstmöglich mit einem anderen Interessenten verhandelt werden.
Thomas Cook lancierte derweil eine Kampagne unter dem Titel «Ein Herz für Air-Berlin-Kunden». Passagiere, deren Langstreckenflüge mit Air Berlin verfallen sind, erhalten auf Neubuchungen einer Pauschal-Fernreise bei Thomas Cook Signature oder Neckermann Reisen inklusive Flug mit Condor EUR 100 Rabatt. (ES)
