Ölpreis sorgt bei Swiss und Lufthansa für Kopfzerbrechen

Die Swiss flog in den ersten neun Monaten des Jahres hochprofitabel. Der Mutterkonzern tritt aber auf die Wachstumsbremse.
©iStock Photo/Chalabala

In den ersten neun Monaten des Jahres hat die Swiss im Vorjahresvergleich ihren Umsatz um 8% auf CHF 4,02 Mia. und ihr operatives Ergebnis um 24% auf CHF 564 Mio. gesteigert. Einmal mehr begründet die Swiss die Steigerung mit der Flottenmodernisierung. Den Anstieg des Ölpreises konnte man zudem durch Sicherungsgeschäfte (Hedging) deutlich abfedern. Im dritten Quartal allerdings war dies nur noch bedingt möglich, sodass das operative Ergebnis um 10% zurückging. Für das gesamte Jahr geht die Airline weiterhin von einer Steigerung des operativen Ergebnisses aus.

Der steigende Ölpreis bereitet CEO Thomas Klühr aber durchaus Kopfzerbrechen. «Zwar ist die allgemeine Konjunkturlage aktuell sehr gut. Doch die positiven Hedging-Effekte zur Sicherung eines günstigen Kerosinpreises werden mit der Zeit immer schwächer werden, was sich ergebnisbelastend auswirken wird. Mit Blick nach vorne wird ein konsequentes Kostenmanagement von allergrösster Wichtigkeit sein.»

Die Flottenerweiterung wird deshalb mit Hochdruck vorangetrieben. Seit Anfang Jahr sind zwei weitere Boeing 777-300ER hinzugekommen, Anfang 2020 folgen dann die nächsten zwei. Von der C-Series kamen zehn neue Flugzeuge hinzu. In den nächsten Jahren stehen dann vor allem die Airbus-Neo-Modelle im Vordergrund: Zwischen 2019 und 2022 stossen zehn A320neo und fünf A321neo zur Flotte, in den Jahren 2023 und 2024 weitere sieben A320neo und drei A321neo.

Spohr: «Ticketpreise werden spätestens 2019 steigen»

Der Mutterkonzern Lufthansa Group tritt derweil auf die Wachstumsbremse – wohl auch, weil sie in letzter Zeit aufgrund der Air-Berlin-Insolvenz überproportional wuchs. Im kommenden Winter werden die Airlines der Lufthansa Group ihre Kapazitäten um 8% ausbauen, im nächsten Sommer dann noch um 3,8%. Und: Group-CEO Carsten Spohr erwartet, dass «die deutlich gestiegenen Treibstoffkosten spätestens ab 2019 zu höheren Ticketpreisen führen werden.» SJ

 

 

 

 

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