People’s redimensioniert Flugplan und flottet eine Maschine aus

In Zukunft fliegt die österreichische Airline mit einer Maschine nur noch ab St. Gallen-Altenrhein.
Streckennetz 2020 von People's. © People's Air Group/Tino Dietsche

Die Fluglinie People’s fokussiert sich künftig auf das etablierte Angebot in St. Gallen-Altenrhein mit der Hauptstrecke Altenrhein–Wien sowie saisonalen Flügen zu Feriendestinationen. Die saisonalen Ferienflüge ab den Flughäfen Memmingen, Bern, Salzburg und Wien sollen dagegen nicht mehr angeboten werden, wie die Airline mitteilt. In einer Ganzjahresbetrachtung könne letzteres aufgrund der insgesamt anspruchsvoller werdenden Rahmenbedingungen nicht rentabel betrieben werden. Das dazu eingesetzte zweite Flugzeug, ebenfalls vom Typ Embraer 170, wird die Flotte voraussichtlich Ende Jahr verlassen. Vom Entscheid sind fünf Mitarbeitende betroffen. Die Unternehmensführung hat flankierende Massnahmen implementiert, um die Auswirkungen für die betroffenen Mitarbeitenden abzufedern. People’s verbindet vom eigenen Flughafen in St. Gallen-Altenrhein die Regionen Vorarlberg, Ostschweiz und Liechtenstein mehrmals täglich mit Wien und fliegt zusätzlich beliebte Feriendestinationen an. Dazu steht eine Maschine vom Typ Embraer 170 im Einsatz. Noch vor geraumer Zeit wollte die Airline ihre Flotte um eine Embraer-Maschine erweitern, teilte dann aber im März 2019 mit, diese Pläne seien auf Eis gelegt.

Anspruchsvollere Rahmenbedingungen
Weitere Gründe für den Abbau: Ab nächstem Jahr reduzieren sich die Kostenbeiträge des Bundes für die Flugsicherung substantiell. Darüber hinaus laufen politische Diskussionen darüber, welche der elf Schweizer Regionalflughäfen vom Bund künftig noch unterstützt werden sollen. Es sei nicht auszuschliessen, dass auch der Flughafen St. Gallen-Altenrhein von den Kürzungen des Bundes betroffen sein könnte. Gleichzeitig sei noch offen, ob und wieweit die kürzlich beschlossene CO2-Abgabe auf Flugtickets respektive den Flugverkehr tatsächlich erhoben und damit die Passagier- bzw. Bewegungszahlen negativ beeinflussen würden, so die Airline in ihrer Mitteilung. Thomas Krutzler, CEO der People’s Air Group, sagt zum Entscheid: «Wir wollen uns finanziell nachhaltig auf Entwicklungen in unserer Branche einstellen. Wir folgen dabei konsequent unserer Devise, dass wir als Nischencarrier auf Qualität statt Quantität setzen. Unser voller Fokus liegt auf dem Kerngeschäft. Das Augenmerk gilt zukünftig einzig und allein unserer Hauptverbindung nach Wien und den Urlaubsangeboten ab St. Gallen-Altenrhein».

Flugangebot ab St. Gallen-Altenrhein bleibt unverändert
Die aktuellen Entwicklungen hätten die Verantwortlichen in ihren Überlegungen zurück zu den Wurzeln geführt. Krutzler: «Von Anfang an war es die Idee von People’s, als regionaler Dienstleister ein stabiler Partner für die heimische Wirtschaft zu sein. Dafür besteht ein ungebrochen grosser Bedarf und darauf werden wir uns in Zukunft konzentrieren, um weiter in gewohnter Qualität für unsere Gäste da sein zu können. Deshalb bleibt das Flugangebot nach Wien unverändert und auch die stark nachgefragten Ferienflüge ab St. Gallen-Altenrhein sind weiter im Programm». (TI)