Die Qatar Airways Group blickt in ihren Jahresbericht für 2020/21 auf ein Pandemie-Jahr mit erheblichen Verkehrs- und Umsatzeinbussen zurück. Insgesamt kam die staatliche Fluggesellschaft des Emirats aber mit einem blauen Auge davon.
Sie verzeichnete zwar einen Nettoverlust von QAR 14,9 Mrd. (USD 4,1 Mrd.). Davon seien allerdings QAR 8,4 Mrd. (USD 2,3 Mrd.) auf eine einmalige Wertminderung im Zusammenhang mit der Stilllegung der Airbus A380- und A330-Flotten zurückzuführen.
Der ausgewiesene Betriebsverlust ist mit QAR 1,1 Mrd. (USD 288,3 Mio.) im Vergleich zu 2019/20 um 7% geringer. Deutlich besser als im Vorjahr fielt auch das EBITDA aus, das sich auf QAR 6 Mrd. (USD 1,6 Mrd.) belief, verglichen mit QAR 5 Mrd. (USD 1,4 Mrd.) im Vorjahr.
Fracht reisst raus
Kern dieser Erholung war das Frachtgeschäft. Qatar Airways Cargo hat ihre Position als weltgrösste Frachtfluggesellschaft behauptet und ihren Marktanteil im Zeitraum 2020/21 ausgebaut. Während des Höhepunkts der Pandemie hat Qatar Airways Cargo seine täglichen Flüge mehr als verdreifacht und im Mai 2020 eine Rekordzahl von 183 Flügen an einem Tag durchgeführt.
Neue Ziele und Allianzen
Das Streckennetz hat die Airline vom Tiefstand von 33 Destinationen auf heute mehr als 140 Destinationen wieder aufgebaut. Sie setzte die Erschliessung neuer Märkte fort und startete Flüge zu neun neuen Zielen: Abidjan, Côte d’Ivoire; Abuja, Nigeria; Accra, Ghana; Brisbane, Australien; Harare, Simbabwe; Luanda, Angola; Lusaka, Sambia; San Francisco und Seattle, USA.
Qatar Airways war zudem eine der wenigen globalen Fluggesellschaften, die weiterhin wichtige Städte wie Amsterdam, Dallas-Fort Worth, London, Montréal, São Paulo, Singapur, Johannesburg, Sydney und Tokio anflog. Darüber hinaus hat Qatar Airways ihren Flugbetrieb in mehreren Märkten, darunter Brasilien, Kanada, Nigeria und die USA, über das Niveau vor der Pandemie hinaus ausgeweitet und will damit von der Erholung des internationalen Reiseverkehrs profitieren.
Die Qatar Airways Group ist auch neue strategische Partnerschaften mit mehreren grossen Fluggesellschaften, darunter American Airlines, Air Canada, Alaska Airlines und China Southern Airlines, eingegangen. Diese neuen Allianzen sowie die erweiterte Zusammenarbeit mit mehreren bestehenden Partnern, darunter JetBlue, Iberia, LATAM, Cathay Pacific und Oman Air, haben die Konnektivität von Qatar Airways weiter gestärkt.
Nicht ganz ohne Staatshilfe
Ganz ohne Hilfe des Staats, Aktionär und Besitzer der Airline, kam Qatar Airways allerdings auch nicht durch das Covid-19-Pandemie-Jahr. «Unser Unternehmen hat zwar keine Subventionen in Form von Gehaltszahlungen oder Zuschüssen erhalten, aber unsere Aktionäre haben eine Kapitalspritze von QAR 11 Mrd. (USD 3 Mrd.) zur Verfügung gestellt, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern», räumt Akbar Al Baker, Qatar Airways Group Chief Executive, ein. (TI)
