Sahara-Sandsturm legt Flugverkehr auf Kanaren lahm

Am Sonntag wurden alle acht Flughäfen der spanischen Inselgruppe wegen schlechter Sichtverhältnisse geschlossen.
©Reuters/B.Suarez

Ein Sandsturm aus der Sahara hat am Wochenende den Flugverkehr auf den Kanarischen Inseln lahmgelegt. Nach ersten Flugausfällen am Samstag auf Gran Canaria und Teneriffa wurden am Sonntag alle acht Flughäfen der spanischen Inselgruppe wegen schlechter Sichtverhältnisse geschlossen. In der Luft hing feiner Wüstensand aus der Sahara, der von starkem Wind auf die Kanaren vor der Küste Marokkos geblasen wurde.

Bereits am Samstag hatten auf dem Flughafen von Gran Canaria vorübergehend keine Flüge mehr landen oder starten können. Auch auf den beiden Flughäfen von Teneriffa konnten keine Flugzeuge mehr starten. Insgesamt seien rund 280 Flüge gestrichen oder umgeleitet worden, sagte eine Sprecherin des spanischen Flughafenbetreibers Aena.

Am Sonntagmorgen wurde der Flugverkehr dann zunächst wieder aufgenommen. Weil sich die Wetterbedingungen dann aber wieder massiv verschlechterten, wurden alle acht Flughäfen auf den Kanaren geschlossen.

Der spanische Wetterdienst registrierte in der Nacht zum Sonntag Sturmböen von bis zu 160 Stundenkilometern auf den Kanarischen Inseln, die vor der marokkanischen Küste im Atlantik liegen. Es habe deshalb zwischen Samstagnachmittag und dem frühen Sonntagnachmittag 550 Zwischenfälle gegeben, teilte der Zivilschutz mit. Bäume seien entwurzelt und Strommasten umgerissen worden. Medien berichteten, dass Müllcontainer, Schilder und andere grössere Gegenstände wie Spielzeug durch die Luft flogen.

Das Wetter erschwerte am Sonntag auch die Bekämpfung eines Brandes auf Gran Canaria. Rund 300 Hektar unweit der Gemeinden La Aldea de San Nicolás und Tasarte im Westen der Insel seien vom Feuer betroffen. Dutzende Bewohner von Tasarte habe man in Sicherheit bringen müssen. Die Flammen könnten wegen der starken Winde und der schlechten Sichtverhältnisse nicht aus der Luft bekämpft werden, hiess es. Auch die hohen Temperaturen von rund 28 Grad machten den Einsatzkräften zu schaffen. (TI)