Skywork kommt nach Zürich – und träumt von mehr

CEO Martin Inäbnit strebt 200’000 Passagiere an – und wird sich auch ausserhalb von Bern umsehen.
Skywork-CEO Martin Inäbnit.

«SX-GO» heisst das Projekt, das der Berner Airline Skywork zu weiterem Wachstum verhelfen soll. «Kein explosives Wachstum, sondern ein vorsichtiger Ausbau», wie CEO Martin Inäbnit gestern Donnerstagabend am Flughafen Bern vor Partnern und Medien erläuterte. Die Strategie fusst auf vier Pfeilern: Ausbau des Marktes Bern, Umflottung der in Bern stationierten Maschinen, dann aber auch Ausbau von Basel und weiteren Märkten, sowie zusätzliche Flugzeuge ausserhalb des Flughafens Bern.

Die ersten beiden Punkte sind bereits in vollem Gange. Zwei der fünf Dornier 328 wurden bereits durch Maschinen des Typs Saab 2000 ersetzt, drei weitere Saab werden im kommenden Jahr folgen. Aufgrund der Grösse der neuen Flugzeuge steigt die Kapazität um 65%.

Via Amsterdam mit der ganzen Welt verbunden

Für diese Kapazitäten muss man erst einmal Nachfrage generieren. Die Airline versucht, ihr Einzugsgebiet zu vergrössern und macht vermehrt auch in der Romandie Werbung. Gestern wurde zudem bekannt, dass bereits seit Oktober ein Interlining-Abkommen mit Air France-KLM besteht. Die Vereinbarung gilt für die Strecke Bern–Amsterdam–Bern in Zusammenhang mit einer auf dem gleichen Ticket gebuchten weiterführenden Air France-KLM-Strecke. Insbesondere Verbindungen nach Skandinavien, England und Schottland sind gemäss Inäbnit in der neuen Konstellation besser erreichbar, ebenso Destinationen in Nordamerika. Ab Sommerflugplan 2017 wird Skywork die Frequenz auf der Strecke Bern–Amsterdam von vier auf sechs wöchentliche Verbindungen erhöhen und die Kapazität dank der Saab 2000 zusätzlich ausbauen.

Im Sommer 2017 mit Zürich–Elba

Für Bern sieht Inäbnit noch deutlich mehr Potenzial, die Infrastruktur am Flughafen und die Limitationen bei den Landeanflügen machen ihm aber einen Strich durch die Rechnung. Deshalb schaut sich Sykwork auch ausserhalb von Bern um und könnte sich sogar vorstellen, an anderen Flughäfen mit noch grösseren Maschinen zu operieren. Basel spielt dabei eine grosse Rolle – unter anderem werden Versuche unternommen, Basel–London City wieder zielrein zu fliegen. Ausserdem kommt Skywork erstmals im Liniendienst nach Zürich: Im Rahmen eines «W-förmigen» Flugs Bern–Elba–Zürich–Elba–Bern wird man ab dem 3. Juni 2017 also auch in Zürich eine Skywork-Dornier sehen.

Inäbnits Vision 2025

Über die unmittelbare Zukunft hinausgesehen hätte Inäbnit zudem noch einige Ideen im Köcher – auch was den Standort Bern angeht, der den Sprung vom Flugplatz zum Flughafen laut dem Skywork-CEO noch nicht ganz geschafft hat. Inäbnits grosser Traum für die Zukunft: das heutige Terminal der General Aviation zu überlassen und ein komplett neues «Terminal West» auf der anderen Seite des Belpmoos für die Airlines zu bauen.