Swiss-CEO Klühr verkündet «ordentliches» erstes Halbjahr

Die Airline kann ihre grösseren Flugzeuge füllen und hatte bei der Wahl der neuen Destinationen ein gutes Händchen. Ausserdem gibt’s mehr Infos zur kostenpflichtigen Verpflegung.
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© Swiss

Die Swiss hat im ersten Halbjahr 8,05 Millionen Passagiere befördert. Das sind 4,4% mehr als im Vorjahr, obwohl 3,8% weniger Flüge durchgeführt wurden. Gründe für die Diskrepanz sind die grösseren Flugzeuge des Typs Boeing 777-300 und Bombardier C-Series 100, von denen eins ums andere eingeflottet wird, aber auch eine um 2,1 Prozentpunkte bessere Auslastung (80,6%) als im Jahr zuvor.

Konkrete Gewinnzahlen gibt es erst Anfang August. CEO Thomas Klühr sagte aber anlässlich eines Mediengesprächs, dass die Zahlen «ordentlich» aussähen, was aus dem Munde eines früheren Controllers durchaus positiv zu werten sei. Im ersten Quartal hatte der EBIT bei CHF 37 Mio. und damit 67% höher als im Vorjahr gelegen. Im Falle der neuen Boeing 777 zeigte sich Klühr freudig überrascht, wie gut der Markt die beträchtlichen Zusatzkapazitäten angenommen hätte. Und die neuen touristischen Ziele Cork, Figari, Nis, Bergen und Sylt würden sich sehr stark entwickeln.

Weiterhin das Vorzeigekind der LH Group, aber…

Die Swiss ist gemäss Klühr damit weiterhin die profitabelste Airline der Lufthansa Group. Dass die Wachstumsmöglichkeiten dabei eingeschränkt sind, ist keine neue Erkenntnis: Die Kapazitätslimiten am Flughafen Zürich machen der Airline gerade bei Nebel und Bise stark zu schaffen.

Wenn man seinen Wert nur bedingt übers Wachstum steigern kann, muss man es eben über die Profitabilität tun. Hier hat die Swiss gemäss VR-Präsident Reto Francioni ihre Hausaufgaben gut gemacht, etwa bei der Prozessoptimierung. Ausserdem sieht er Indizien, dass auch in der Airline-Industrie das Preis-Leistungs-Verhältnis wieder an Bedeutung gewinnt und nicht mehr alles nur in Richtung Billigst-Tarife strebt.

«Buy on Board»: Nicht ab Zürich

Apropos Hausaufgaben: Beim Sorgenkind Genf gibt es noch einige davon zu erledigen. Die Vorgabe, bis Ende 2018 dort schwarze Zahlen zu schreiben, bleibt bestehen. «Vor diesem Ziel habe ich Respekt, aber wir sind auf dem richtigen Weg – und die neuen und effizienteren Flugzeuge für Genf kommen erst noch», so Klühr. Ob ab Genf ein «Buy on Board» mit kostenpflichtigen Snacks und Getränken auf der Kurzstrecke eingeführt wird, ist übrigens noch nicht final entschieden. Sicher ist aber bereits, dass die Premiumkunden in der Business Class davon nicht betroffen wären, und dass es zurzeit «keine Pläne gibt, ein solches Konzept in Zürich einzuführen.» (SJ)