Swiss Space Systems – das 32-Millionen-Debakel

Das Unternehmen S3 wollte den Weltraum demokratisieren – daraus wurde nichts.
Photo: Robin Sudan

Der Konkurs von Swiss Space Systems (S3) hinterlässt ein Loch von CHF 32 Mio., von denen fast CHF 4 Mio. von der Waadtländer Gemeinde bezahlt werden müssen. Dies berichtet die Zeitung «24 heures».

Das 2013 in Payerne gegründete Unternehmen S3 wollte den Weltraum demokratisieren und allen das Erlebnis von Zero-G-Flügen, sogenannten Parabelflügen, mit Shuttles ermöglichen, die von einem Airbus A340 starten. Das entsprechende Flugzeug war im Juni 2016 sogar in Payerne gelandet – eine A340-300, die in Malta registriert und im Besitz der portugiesischen Leasingfirma Hifly war.

Obwohl Tickets verkauft wurden, konnte niemand die Schwerelosigkeit erleben und kein Mikrosatellit ist je gestartet. Das Portal Qoqa zahlte im November 2016 CHF 160’000 an Kunden aus. Fert, die weltweit für die Vermarktung der Zero-G-Flüge zuständig war, war on hold. Jean-Claude Fert versprach, dass die Anzahlungen in seinem Unternehmen verbleiben. Bei einem Konkurs würde Fert alle seine Kunden auszahlen. Dies versicherte der Chef der Genfer Firma gegenüber TRAVEL INSIDE im Dezember 2016.

Im Juni letzten Jahres wurde der CEO von S3, Pascal Jaussy, in seinem Auto im Wald von Aumont (Frankreich) mit Verbrennungen gefunden. Er sagte damals, er sei von Fremden angegriffen worden, die sein Projekt übernehmen wollten, so «24 heures». Aber die Staatsanwaltschaft des Kantons Fribourg zweifelte diese Erklärung an, und am 16. Januar 2017 wurde der Konkurs von S3 verkündet. Das Gericht in Fribourg eröffnete am 24. Januar 2017 ein Strafverfahren, die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. (DS)