Trotz Thomas Cook-Pleite: Condor mit mehr Gewinn

Dieser stieg im Vergleich zum Vorjahr um 32,4 Prozent auf EUR 56,9 Mio.
© Condor

Der deutsche Ferienflieger Condor verzeichnet im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/19 (zum 30. September 2019) trotz eines schwierigen zweiten Halbjahres eine Umsatzsteigerung um sechs Prozent auf EUR 1,6 Mia. Der Gewinn kletterte «dank einem disziplinierten Kostenmanagment» im Vergleich zum Vorjahr um 32,4% auf EUR 56,9 Mio. Die Anzahl beförderter Fluggäste stieg bei einem Kapazitätenausbau von 4,5% auf 9,4 Millionen (+6,9 %). Condor sucht nach dem Aus von Thomas Cook einen neuen Eigentümer. Um sich von einer Mithaftung für Verbindlichkeiten der insolventen ehemaligen Konzernmutter Thomas Cook Group plc zu befreien, beantragte Condor ein sogenanntes vorläufiges Schutzschirmverfahren, das im Frühling 2020 abgeschlossen sein wird. Die Bundesregierung und die hessische Landesregierung haben Condor einen staatlich verbürgten Überbrückungskredit in Höhe von EUR 380 Mio. gewährt. In einem strukturierten Bieterverfahren zeige sich ein hohes Interesse von strategischen und Finanzinvestoren an einer Übernahme von Condor, schreibt die Airline.

Buchungen über Erwartungen

Gegenwärtig übertreffe die aktuelle Buchungsentwicklung die Erwartungen, sagt Ralf Teckentrup, Ralf Teckentrup, Vorsitzender der Geschäftsführung: «Das ist auch ein deutlicher Vertrauensbeweis der Reiseveranstalter, der Reisebüros und unserer Endkunden.» Der weggefallene Passagieranteil der deutschen Thomas Cook-Kunden von ca. 15% wird durch die gute Nachfrage kompensiert. In der Branche gilt Condor als systemrelevant, an der gesicherten Zukunft des Ferienfliegers haben deutsche Reiseveranstalter aus Wettbewerbsgründen ein grosses Eigeninteresse. Wenn es von der Schweiz aus an direkten Langstreckenoptionen mangelt, greifen auch Schweizer Reisebüros gern auf Condor ab Frankfurt zurück.

Streckennetz ausgebaut, mehr derzeit in Prüfung

Unterdessen konnte Condor das Streckenangebot mit den neuen Sommerzielen auf der Kurz- und Mittelstrecke, wie Paphos (Griechenland), Tivat (Montenegro) und Toulon (Frankreich), erweitern. Weitere Destinationen und Ziele befinden sich derzeit in Prüfung. (TI)