Der irische Billigflieger verpasst sich eine neue Unternehmensstruktur: Unter der künftigen Ryanair-Gruppe sollen die mittlerweile vier Airlines des Unternehmens angehängt werden; mit Michael O’Leary an der Spitze der neuen Holding. Bisher ist die Ryanair Holding Plc. eine börsenkotierte Gesellschaft der Airline, doch sie hat keine eigenständigen Beteiligungen unter sich. Das soll sich im kommenden Jahr ändern, berichtet das «Handelsblatt».
Vier Airlines mit vier CEOs
Die Tochtergesellschaften des Billigfliegers sollen demnach in die irische Fluggesellschaft Ryanair, die polnische Fluggesellschaft Ryanair Sun, die österreichische Fluggesellschaft Laudamotion und die britische Fluggesellschaft Ryanair UK aufgesplittet werden. Letztere wurde gegründet, um negative Folgen des Brexits für die Iren zu begrenzen. Jede der vier Airlines soll nun einen eigenen CEO bekommen; demnach wird O’Leary künftig nicht mehr seinen Chefposten bei der irischen Fluggesellschaft Ryanair innehaben, sondern er übernimmt die Führung der Unternehmensgruppe für die kommenden fünf Jahre. Bis Juli 2024 läuft sein neuer Vertrag als Chef des Senior Management Teams.
Der Vorteil einer solchen Unternehmensstruktur: Sie soll die Übernahme anderer Airlines erleichtern. Die neue Gruppenstruktur sei dem Aufbau der International Airlines Group (IAG) ähnlich, heisst es bei Ryanair. In rund einem Jahr soll der Umbau des Billigfliegers abgeschlossen sein.
Erstmals ein Quartalsverlust bei Ryanair
In den vergangen Wochen hatte Ryanair ungewöhnliche Negativschlagzeilen gemacht: Mitte Januar hatte der irische Billigflieger ein weiteres Mal die Prognose für das Gesamtjahr gesenkt. Wegen der höheren Kerosinkosten und niedrigeren Ticketpreise dürfte der Gewinn noch bei EUR 1,0 bis 1,1 Mia. liegen. Und im dritten Quartal (bis Ende Dezember 2018) machte Ryanair gar einen Verlust in Höhe von EUR 19,6 Mio., wie das Unternehmen am Montag in Dublin mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte Ryanair noch einen Gewinn von knapp EUR 106 Mio. ausgewiesen. (ES)
