Die in argen finanziellen Nöten steckende Air Berlin gerät zunehmend auch ins Visier der Konsumentenschützer. Der Chef des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen in Deutschland, Klaus Müller, fordert in der «Rheinischen Post» gar eine verbindliche Garantieerklärung von der Airline, dass der Flugplan auch eingehalten wird. «Verbraucher dürfen nicht im Unklaren gelassen werden. Air Berlin muss alles dafür tun, dass Service und Kundensicherheit an erster Stelle stehen. Diese Garantie muss die unabdingbare Voraussetzung für alle weiteren Gespräche mit der öffentlichen Hand sein», erklärt er.
Bekanntlich hat die Airline bei den Landesregierungen von Berlin und Nordrhein-Westfalen eine Anfrage auf Prüfung eines Bürgschaftsantrags gestellt. Diese wird nun vom Bund und den beiden Landesregierungen gemeinsam geprüft. Eine schnelle Entscheidung ist nicht zu erwarten. Die Prüfung könne Wochen oder gar Monate dauern, meinte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums in Berlin.
Rund um die Turbulenzen bei Air Berlin kommt nun eine alte Forderung wieder auf den Tisch: Die Verbraucherzentralen in Deutschland fordern einmal mehr mit Nachdruck eine Insolvenzversicherung für Airlines, analog der längst geltenden Regelung bei Pauschalreisen. Die Bundesregierung müsse eine nationale oder europäische Lösung dafür finden, dass im Voraus gezahlte Kundengelder im Falle von Flugbuchungen vor Insolvenz geschützt sind. Die Airlines sollen gesetzlich verpflichtet werden, eine Insolvenzversicherung zugunsten der voraus bezahlten Kundengelder abschliessen müssen, heisst es in der «FVW».
Mehr zur aktuellen Situation bei Air Berlin und wie das Management in die Zukunft fliegen will, dürfte morgen Mittwoch das grosse Thema sein. Dann findet nämlich in London die Hauptversammlung von Air Berlin statt. (UH)