TRAVEL INSIDE auf Testreise mit Universal auf Mallorca

Was erwartet Reisende aktuell bei einer Reise nach Mallorca? TRAVEL INSIDE war auf der Mittelmeerinsel und hat sich ein Bild davon gemacht.
An den Stränden Mallorca hat man in diesem Jahr so viel Platz wie nie zuvor.

Der Spanien-Veranstalter Universal Reisen hat aufgrund der allgemeinen Verunsicherung und als ersten Test eine kleine Gruppe Journalisten zur Medienreise nach Mallorca eingeladen – die erste seit Ausbruch der Corona-Krise. Ziel der Reise war es einen Eindruck von der Lage vor Ort zu bekommen, ob und wie die Corona-Schutzmassnahmen auf der Mittelmeerinsel fuktionieren und allenfalls das Ferienfeeling beeinträchtigen. «Es ist ganz eigenartig im Juli eine Medienreise auf Mallorca machen zu müssen, aber besondere Zeiten, erfordern besondere Massnahmen», so Philippe C. Erhart, Geschäftsführer Universal Reisen.

Die Balearen-Insel empfängt seit dem 21. Juni wieder Reisende aus Europa und der erste Eindruck ist durchwegs positiv. Die gesundheitliche Sicherheit auf Mallorca ist gewährleistet, die umfassend erarbeiteten Hygieneprotokolle tragen Früchte und die Umsetzung wirkt überzeugend, ohne dass die Ferienatmosphäre darunter leidet.

Trotz Corona-Umweg rasch am Ziel

Vorbereitung: Durch die neuen Einreisebedingungen in Spanien müssen Reisende vor der Abreise einige Dinge beachten. Seit dem 1. Juli müssen Personen, die nach Spanien einreisen, einen QR-Code vorweisen. Das elektronische Formular, um diesen zu erhalten, kann man erst 48 Stunden vor Einreise ausfüllen. Bis Ende Juli ist das Ausfüllen von Hand im Hinflug oder nach der Landung noch möglich. Ab August muss das Formular elektronisch ausgefüllt werden. Zeitlicher Aufwand: 5-10 Minuten. Es funktionierte klaglos, ähnlich wie elektronisches Check-in.

Stewardess der Edelweiss verteilt Desinfektionstücher mit Schutzmaske

 

Anreise/Ankunft: Am Flughafen Zürich tummeln sich nur wenige Menschen. Das heisst kein langes Anstehen beim Check-In und der Sicherheitskontrolle. Auch die Gänge zum Gate erscheinen ungewohnt leer. Trotzdem werden Reisende am Gate aufgefordert die Schutzmasken anzuziehen, was auch ohne Widerrede ausnahmslos funktionierte.

Auch im gut gefüllten A340 der Edelweiss ist das Tragen einer Maske Pflicht. Ansonsten bleibt es beim Fliegen beim Alten. Auch ein Sandwich gibt es wie immer. Ausser einem Desinfektionstuch und den nicht vorhandenen Bordmagazinen fällt Corona kaum auf.

Dieses Gefühl zieht sich glücklicherweise weiter. Bei der Ankunft am Flughafen auf Mallorca wird der QR-Code gescannt. Am gleichen Ort stehen auch das medizinische Personal und diverse Kameras, die automatisch die Körpertemperatur erfassen. Auch hier ist der zeitliche Aufwand gering. Da es weniger Menschen hat als gewöhnlich zu dieser Zeit, ist man trotz «Corona-Umweg» sogar noch schneller durch Gepäckausgabe und Kontrollen. Draussen angekommen, darf auch der Mundschutz wieder abgenommen werden.

Transfer: Transfergäste werden gebeten, eine Maske zu tragen. Der Fahrer trägt ebenfalls eine Schutzmaske. Die Busse werden regelmässig gesäubert und desinfiziert.

Maskenpflicht: In allen geschlossenen Räumen muss eine Schutzmaske getragen werden. Ob im Bus, im Taxi, Markt- und Spielhalle oder in der Bar. Wer sich draussen hinsetzt, darf die Maske ausziehen. Im Restaurant ist der Mundschutz nur beim Betreten und Verlassen notwendig. Im Gegensatz zur Schweiz wird auf Mallorca ohne Wenn und Aber eine Maske getragen – ob vom Personal, von Touristen oder von den Einheimischen.

Ferienfeeling fast wie immer

Hotels: Das Schutzkonzept in den Hotels des Mallorca-Spezialisten Universal Reisen, das zusammen mit der WHO und dem spanischen Qualitätsinstitut für Tourismus erarbeitet wurde, ist für Reisende nur auf den zweiten Blick sichtbar. Das Personal trägt Masken und die Uniformen werden öfters gewaschen und gewechselt. Wer etwas genauer hinschaut, bemerkt kleine, aber diskrete Schutzmassnahmen. Das meiste läuft hinter den Kulissen ab und verfolgt den Gast nicht auf Schritt und Tritt. Dieser ist auch nur am Buffet verpflichtet eine Schutzmaske zu tragen. An den Eingängen der Hotels steht Handdesinfektionsmittel bereit, auf den Böden sind «Social-Distancing-Kleber» angebracht und vor den entsprechenden Räumen machen Schilder darauf aufmerksam, wie der Gast sich in den jeweiligen Räumen bezüglich Schutzkonzept zu verhalten hat. Die Rezeption ist mit Plexiglasscheiben ausgestattet.

Als Gast muss man nur wenig Abstriche machen. «Es sind eher leichte und diskrete Sachen, die bei uns in den Hotels durch Corona geändert wurden. Das Animationsprogramm wurde zum Beispiel reduziert», sagt Universal Reisen-Geschäftsführer Philippe C. Erhart zum Schutzkonzept. Genauso ist auch der Eindruck: Gerade in den Aussenbereichen merken Reisenden kaum etwas von den Massnahmen. Am Pool, Strand und in allen Aussenbereichen muss keine Maske getragen werden. Es ist ausserdem ein Vorteil, dass die Hotels über genügend Platz verfügen und die Nachfrage im Moment noch eher klein ist. So kommen sich Gäste kaum in die Quere und die vergrösserten Abstände der Liegestühle und Tische stellt auch für das Hotel keine Probleme dar.

In den Hotelzimmern sieht alles aus, wie sonst auch. Es gibt zwar Gegenstände, die vorsorglich entfernt wurden, das Notwendige ist aber noch immer vorhanden. Sie werden zudem, genauso wie die öffentlichen Bereiche, öfter gereinigt. Auffällig ist aber, dass wieder mehr mit kleinen Portionen (Butter, Zucker, Salatsaucen) gearbeitet wird. «Die Sicherheit steht im Moment klar im Vordergrund, aus diesem Grund mussten wir in Sachen Nachhaltigkeit einen Schritt zurück machen.»

Strand vom Universal Lido Park in Paguera

 

Strände: Auch wenn sich bereits erstaunlich viele Menschen, darunter auch viele Einheimische, an den öffentlichen Stränden befinden – gibt es auch dort noch genügend freie Plätze und kein Gerangel. «Wer komplett leere Strände mag, dem empfehle ich ein Auto zu mieten und die kleinen, versteckten Buchten Mallorcas zu besuchen. In diesem Jahr sind das nämlich wieder echte Geheimtipps,» so Erhart. Ein solches Szenario auf der Mittelmeerinsel habe es seit siebzig Jahren nicht mehr gegeben. Wer also Ruhe und Entspannung sucht, solle nicht zögern und noch in diesem Sommer Mallorca geniessen. Von den 14 Universal-Hotels auf Mallorca sind im Moment sechs geöffnet und etwas mehr als zur Hälfe ausgelastet. Geplant sind weitere Widereröffnungen – gerade im Herbst erhofft man sich einen Anstieg der Buchungszahlen.

Badeferien hui, Ballermann pfui

Shops, Restaurants, Sehenswürdigkeiten: Ein Tagesausflug in die Hauptstadt Palma lohnt sich auch im Corona-Jahr. Zwar haben sich die Öffnungszeiten der Läden, Bars und Restaurants geändert und viele Shops bleiben gleich ganz geschlossen, dafür ist es in Palma fast schon gespenstisch ruhig. Kein Verkehrslärm, kaum Leute – endlich genügend Platz, um in der schönen Altstadt zu flanieren. Vielleicht auch in einer in anderen Jahren stets besetzten Kutsche, oder im völlig leeren roten Palma-Bus.

Bar geschlossen – am Abend ist wenig los auf Mallorca

 

Nightlife: Die Clubs und viele Bars auf Mallorca haben und bleiben die ganze Saison geschlossen. Daher wirkt die Vergnügungsmeile, wo sonst das frivole Nachtleben stattfindet, wie ausgestorben. Nachtschwärmer und Partygänger sind die Leidtragenden in diesem Jahr. Mit Ballermann wird nichts.

Sicheres Reisen ist möglich

Auslastung: Falls die Situation um Covid-19 nicht wieder schlimmer wird, sollen bis Ende Juli auf Mallorca rund 60 Prozent der Hotels wieder öffnen. Es gebe aber auch Regionen, wie das etwas ruhigere Colonia Sant Jordi, wo bereits wieder 90 Prozent der Hotels ihren Betrieb hochfahren könnten. Dies, weil dort die Sicherheit besser kontrolliert werden könne, informiert Andreu Serra, Regional Minister von Mallorca. Im Moment seien rund die Hälfte der Hotels wieder auf. Die Nachfrage nach Ferien auf Mallorca steige stetig, daher erwartet Serra im Juli 20-30 Prozent, im August 30-40 Prozent und im September bis Oktober gar ein 50 Prozent-Auslastung in den Hotels.

v.l. Gori Bonet, Hoteldirektor Ca’n Bonico, Andreu Serra, Regionalminister Mallorca, Philippe C. Erhart, CEO Universal Reisen, Yannik Erhart, CEO Universal Hotels

 

Gesundheitssystem: Das Gesundheitssystem in Mallorca und in ganz Spanien sei für Touristen das gleiche wie für die Einheimischen. Das private System verfüge über eine gute Infrastruktur. Laut dem Regionalminister ist Mallorca, dank der Bemühungen der Behörden und den touristischen Unternehmen sicher und das Reisen ohne weiteres möglich. Auf den Balearen habe der Umgang mit Corona immer besser funktioniert als auf dem Festland und die Notfallstationen waren nie mehr als 45% ausgelastet. In einem zweiwöchigen Testlauf vor der offizielle Grenzöffnung mit 10’000 Touristen aus Deutschland wurde kein neuer Corona-Fall registriert. Falls dennoch ein Hotelgast erkranken würde, gäbe es keine Quarantäne, wie das in Teneriffa der Fall war. Der Gast würde in ein Spital verlegt und dort medizinisch betreut werden. Falls die Coronafälle auf dem spanischen Festland wieder zunehmen würden, sei Mallorca nicht direkt davon betroffen. Die Provinzen Spaniens handeln selbständig und würden unabhängig voneinander entscheiden.

FAZIT: 

Mallorca-Ferien sind möglich. Vor allem in den Hotels herrscht eine entspannte Atmosphäre und Covid-19 ist kaum bemerkbar. Aber auch die Anreise und Ankunft funktioniert problemlos und einfach. Dass es in diesem Jahr viel weniger Touristen vor Ort hat, ist sicherlich eine Chance und einmalige Gelegenheit, Mallorca völlig anders und vor allem ruhiger zu erleben. Familien, Paare und Ruhesuchende kommen daher voll auf ihre Kosten. Abstriche müssen Gäste beim Nachtleben hinnehmen. Wer abends noch ein Bierchen trinken will, kann das zwar tun. Das Partyfeeling bleibt aber dieses Jahr auf der Strecke. Kein Ballermann, dafür aber umso mehr Bade- und Ferienfeeling.

(Yannick Suter, Mallorca)