Amadeus-Pilotprojekt: Per Selfie zum Boarding

Das Tech-Unternehmen testet eine zentrale Biometrie-Plattform für die Branche.
©Screenshot Amadeus

Ein erfolgreicher Pilotversuch am Flughafen Ljubljana hat Amadeus einen Schritt vorangebracht bei der Schaffung einer gemeinsamen, zentralen Biometrie-Plattform für die Branche. In Zusammenarbeit mit Adria Airways, dem Home Carrier des Flughafens, und LOT Polish Airlines konnten 175 teilnehmende Fluggäste in Rekordzeit ins Flugzeug einsteigen.

Zu dem Pilotversuch meldeten sich die Passagiere über eine Smartphone-App von Amadeus an, die ein «Selfie» zusammen mit dem Passfoto und dem Boarding Pass aufnahm. Alle Fotos wurden dann sicher auf einem externen Server gespeichert. Am Abflug-Gate wurde ein Foto vom Fluggast aufgenommen und mit den gespeicherten Fotos abgeglichen, um die Identität und den Flugstatus des Reisenden zu bestätigen. Nach erfolgreicher Erkennung ging eine Nachricht an das Abfertigungssystem und der Fluggast konnte ins Flugzeug einsteigen. Alle biometrischen Daten wurden innerhalb von 48 Stunden gelöscht, um die Bestimmungen der EU-Datenschutzgrundverordnung zu erfüllen.

Die durchschnittlichen Einstiegszeiten wurden beim Pilotversuch um rund 75 Prozent reduziert, womit die Abfertigung am Gate nur zwei Sekunden in Anspruch nahm statt der üblichen fünf oder zehn Sekunden pro Passagier. «Diese neue Technologie verspricht eine Prozessverbesserung für die Reisenden durch eine schnellere, einfachere und sicherere Abfertigung», teilt Amadeus mit.

Bei jährlich steigenden Passagierzahlen gerät die Infrastruktur der Flughäfen weltweit an ihre Grenzen und wenn diesbezüglich nichts unternommen wird, werden die Warteschlangen entsprechend immer länger werden. In der Branche wird das enorme Potenzial biometrischer Technologien als Lösung für diese Herausforderungen anerkannt, um damit schnellere und reibungslosere Abfertigungsprozesse für Fluggäste zu ermöglichen. (TI)