TUI Group schliesst mit positivem EBIT ab

Dank dem starken Sommer 2022 fällt das Gesamtresultat des Geschäftsjahres 2022/22 positiv aus.
Sebastian Ebel ©TUI

Die TUI Group hat nach einem starken Sommer das 4. Geschäftsquartal gut abgeschlossen und dabei das eigene Ziel eines signifikant positiven operativen Ergebnisses im Gesamtjahr erreicht.

Der Gruppenumsatz war mit EUR 16,55 Mrd. beinahe viermal so hoch wie in 2020/2021. Dank einem starken vierten Quartal (Juli-September) mit einem Umsatz von EUR 7,61 Mrd. und einem bereinigten Ebit von EUR 1,04 Mrd. fiel der Ertrag des Gesamtjahres mit einem Ebit von EUR 409 Mio. positiv aus.

Hohe Liquidität für Winterhalbjahr

Der solide operative Cashflow im vierten Quartal unterstützt den Cashflow von EUR 1,7 Mrd. im gesamten Geschäftsjahr. Für den saisonal typisch schwächeren Winter steht eine hohe Liquidität von EUR 3,7 Mrd. zur Verfügung.

Um die Verschuldung weiter zu senken und die Zinsbelastung zu reduzieren, hat die TUI mit dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) einen Weg zur vollständigen Rückzahlung der Corona-Hilfen vereinbart. Bis Ende 2023 sollen die Stille Einlage I über nominal EUR 420 Mio. und der noch verbliebene wandelbare Anteil der vollständig vom WSF gezeichneten Optionsanleihe in Höhe von nominal EUR 59 Mio. zurückgezahlt werden.

Darüber hinaus will der Konzern auch die KfW-Kreditlinien (aktuell EUR 2,1 Mrd.) deutlich reduzieren. Um die Rückführung zu finanzieren, plant die TUI zunächst eine von der Hauptversammlung im Februar 2023 zu genehmigende Herabsetzung des Grundkapitals. Die Rückführung soll durch zwei Kapitalerhöhungen im Rahmen eines Bezugsangebots und der bereits genehmigten Aktienvolumen erfolgen.

Sebastian Ebel, Vorstandsvorsitzender der TUI Group: «Der Sommer bei TUI war stark und wir haben wie angekündigt ein signifikant positives EBIT im Gesamtjahr erreicht. Der strategische Fokus bleibt klar: Wir wollen profitabel wachsen – mit neuen Produkten, zusätzlichen Kunden, mehr Marktanteilen. TUI steht für mehr als die klassische Ferienreise: Wenn es um Reisen, Erlebnisse, Freizeitangebote geht, soll TUI die erste Wahl für die Gäste sein. Daran arbeiten wir.

In den Geschäftsfeldern wurden strategische Initiativen gestartet, die wir jetzt konsequent und beschleunigt umsetzen und damit unsere Marktpräsenz ausbauen. Gleichzeitig wollen wir die Verschuldung weiter senken und die Bilanz stärken. Die Vereinbarung mit dem WSF zeigt das Ziel und den Weg dahin.»

Mehr Marktanteil mit neuen Produkten und neuen Kunden

Durch eine deutliche Verbreiterung des Produkteportfolios, indem die klassische, aus zuvor eingekauften Komponenten zusammengestellte, Pauschalreise wesentlich flexibler und individueller und damit dynamischer gestaltet wird, entstehen zusätzliche Angebote wie Städtereisen, mit denen der Konzern neue Kunden gewinnen kann.

Darüber hinaus werden künftig konzernweit Reisekomponenten, beispielsweise Hotel-Übernachtungen und Flüge, oder Zusatzleistungen wie Mietwagen oder Ausflüge separat und einzeln angeboten.

TUI will sein Hotel- und Hotelmarken-Angebot weiter ausbauen und die Marktpräsenz erhöhen. Im Bereich Hotels & Resorts wird die bereits 2019 gestartete Asset-Right Strategie weiter umgesetzt. Weltweit kommen neue Häuser zum Portfolio hinzu, wobei die TUI dabei nicht zwangsläufig die Immobilie besitzt aber das Hotelerlebnis mit eigenen Marken und beispielsweise über Managementverträge oder Joint Ventures selbst entwickelt und gestaltet. Über den kürzlich aufgelegten TUI Global Hotel Fund soll das Portfolio an Hotels ebenfalls erweitert werden.

Kreuzfahrten auf Erholungskurs

Der Bereich Kreuzfahrten mit TUI Cruises, Hapag-Lloyd Cruises und Marella Cruises fuhr im 4. Geschäftsquartal mit der vollständigen Flotte von 16 Schiffen und verzeichnete einen starken Anstieg des bereinigten EBIT auf EUR 103 Mio. – nach einem Verlust im Vorjahr von EUR 43 Mio. Die deutliche Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr wird dadurch unterstützt, dass alle Schiffe der Flotte im Dienst waren.

Im neuen Geschäftsjahr wird die Auslieferung von drei neuen, für TUI Cruises vor der Pandemie bestellten Schiffen erfolgen.

TUI Musement strategisch wichtig

Der strategisch wichtige und besonders schnell wachsende Bereich TUI Musement wird das Angebot an Produkten und Services ebenfalls deutlich verbreitern. So wurde beispielweise kürzlich die neue Plattform für das individuelle Zusammenstellen von Rundreisen gestartet. Das Angebot ‘TUI Tours’ steht zunächst belgischen Gästen im Pilotmarkt Belgien zur Verfügung und wird ab 2023 auch in anderen Märkten, darunter Deutschland, angeboten. Darüber hinaus wächst der Bereich auch mit der stärkeren Nachfrage bei den Reiseveranstaltern in den Märkten.

Ausblick auf 2022/23

Die Planung für die Wintersaison 2022/23 entsprach in etwa derjenigen vor der Pandemie. Dieses gestaltet allerdings herausfordernd. Neben Inflation, hohen Energiekosten und Wechselkursschwankungen, dem Krieg in der Ukraine und noch anhaltenden folgen der Pandemie. TUI behält sich deshalb vor, die Kapazitäten an die Kundennachfrage anzupassen.

Die aktuell vorliegenden 2,7 Mio. Buchungen für Winter 2022/23 zeigen gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 134%, liegen aber noch immer 16% unter der letzten, krisenfreien Wintersaison 2018/19.

Trotzdem rechnet TUI für das laufende Geschäftsjahr mit einem starken Umsatzanstieg und einer weiteren, signifikanten Erhöhung des Ebit. (TI)