Widerstand gegen Mallorcas Hotel-Regel

Nischenspezialisten wären Hauptbetroffene – Hoteliers kämpfen dagegen.
Iberostar Alcudia Park (Mallorca). ©Iberostar

Nur Personen aus dem gleichen Haushalt dürfen auf Mallorca auch ins gleiche Hotelzimmer. So hat es das balearische Gesundheitsministerium für die Osterzeit verfügt, um ein erneutes Ansteigen der Covid-19-Infektionen zu verhindern. Das hätte grössere Auswirkungen als man auf den ersten Blick denkt. Die Anordnung ist allerdings noch nicht im Amtsblatt publiziert und damit noch nicht in Kraft gesetzt. Derweil regt sich Opposition.

Betroffen wären in erster Linie Nischenspezialisten – Anbieter von Sportreisen wie Velo-Touren und Wanderreisen. In diesen Special-Interest-Sparten teilen sich die Teilnehmer, oft über Jahre hinweg die gleichen und die sich kennen, gerne ein Doppelzimmer, wenn sie damit die hohen Zuschläge für Einzelreisende vermeiden können.

Aber auch Familienferien auf Mallorca könnte es unerwartet treffen. Grosseltern und Enkel sind in den Ferien oft im gleichen Zimmer, aber in der Heimat nicht im gleichen Haushalt. Schwierig würde es auch für geschiedene Eltern, wenn etwa der Vater mit den Kindern in die Ferien will, die normalerweise bei der Mutter leben.

Die Kontrolle der Ein-Haushalt-pro-Hotelzimmer-Regel läge bei den Hotels. Wie sie diese konkret machen sollen, ist unklar. Reisedokumente wie Identitätkarten oder Pässe enthalten keine Adressen. Die Hoteliers auf Mallorca stehen, zusammen mit Nischen-Reiseveranstaltern, deshalb an vorderster Front gegen die Oster-Regel. (TI)