«Worte allein retten keine Arbeitsplätze»

Die UNWTO ruft die Regierungen zu entschlossenem Handeln auf, um die Erholung des Tourismus zu unterstützen.
©UNWTO

Das Global Tourism Crisis Committee hat sich hinter dem Aufruf der Welttourismusorganisation UNWTO vereint, die Regierungen aufzufordern, «über Worte hinauszugehen» und entschlossene Massnahmen zu ergreifen, um die Millionen von Arbeitsplätzen zu sichern, die durch die Covid-19-Pandemie bedroht sind.

Der Krisenausschuss wurde von der Welttourismusorganisation als Reaktion auf Covid-19 einberufen. Da der Tourismus von allen wichtigen Wirtschaftssektoren am schlimmsten betroffen ist, warnt die Sonderorganisation der Vereinten Nationen für Tourismus auch vor der sozialen und entwicklungspolitischen Belastung, die die wirtschaftlichen Auswirkungen haben könnten. Die UNWTO übernimmt die Führung, wenn es darum geht sicherzustellen, dass die Regierungen alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Lebensgrundlagen zu sichern und die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft zu schützen.

Dazu beitragen, dass Unternehmen überleben

In der dritten Sitzung des Ausschusses drängte die UNWTO die Mitglieder, den Druck auf die führenden Politiker der Welt zu erhöhen, die Steuerpolitik und die Beschäftigungspolitik in Bezug auf den Tourismus zu überdenken und dazu beizutragen, dass Unternehmen überleben, um breitere Anstrengungen zur Erholung zu fördern.

Dieser Aufruf zum Handeln ergeht, da Entscheidungsträger zunehmend unter Druck geraten, konkrete Schritte zur Bekämpfung von Covid-19 zu unternehmen. Die Ausarbeitung finanzieller und wirtschaftlicher Antworten stand im Mittelpunkt der Frühjahrstagungen des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank, während die Europäische Kommission die politische Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union verstärkt hat. Die Sitzung des Krisenausschusses für den Tourismus fand auch vor dem Hintergrund der saudiarabischen G20-Präsidentschaft statt, auf der Regierungen, private Organisationen und Philanthropen aufgerufen wurden, gemeinsam 8 Milliarden US-Dollar beizusteuern, um die bestehende Finanzierungslücke zu schliessen und die Pandemie angemessen zu bekämpfen.

UNWTO-Generalsekretär Surab Pololikaschwili: «Diese Krise hat die Stärke der Solidarität über Grenzen hinweg gezeigt. Aber nette Worte und Gesten werden weder Arbeitsplätze schützen noch den vielen Millionen Menschen helfen, deren Leben von einem florierenden Tourismussektor abhängig ist. Regierungen haben die Gelegenheit, die einzigartige Fähigkeit des Tourismus anzuerkennen, nicht nur Arbeitsplätze zu schaffen, sondern auch Gleichberechtigung und Integration voranzutreiben. Unser Sektor hat seine Fähigkeit unter Beweis gestellt, sich zu erholen und der Gesellschaft bei der Erholung zu helfen. Wir bitten darum, dass der Tourismus jetzt die richtige Unterstützung erhält, damit er sich wieder an die Spitze der Wiederaufbaubemühungen setzen kann».

Der Blick über den Tellerrand einer abgeriegelten Welt hinaus
Der Aufruf zum Handeln ergeht, als die UNWTO darüber berichtet, inwieweit Covid-19 den globalen Tourismus zum Erliegen gebracht hat. Der UNWTO-Bericht ‘Reisebeschränkungen’ stellt fest, dass 96% aller weltweiten Reiseziele seit Ende Januar ganz oder teilweise Beschränkungen eingeführt haben. Auch Generalsekretär Pololikaschwili hat die Regierungen aufgefordert, solche Beschränkungen aufzuheben, sobald dies sicher ist, damit die Gesellschaften wieder von den sozialen und wirtschaftlichen Vorteilen profitieren können, die der Tourismus mit sich bringen kann.
Mit Blick auf die Zukunft arbeitet das Global Tourism Crisis Committee an einem Sanierungsplan für den Sektor. Dieses wird sich auf offene Grenzen und verbesserte Konnektivität konzentrieren und gleichzeitig darauf hinarbeiten, das Vertrauen der Konsumenten und Investoren zu stärken.
Um den Ländern bei der Rückkehr zum Wachstum zu helfen, wird die UNWTO demnächst ein neues technisches Hilfspaket für den Wiederaufbau auf den Weg bringen. Dies wird es ihren Mitgliedstaaten ermöglichen, in den kommenden herausfordernden Monaten Kapazitäten aufzubauen und ihren Tourismussektor besser zu vermarkten und zu fördern. (TI)