Das war die IMEX 2024

In Frankfurt fand das jährliche Treffen der globalen MICE-Branche statt.

Eigentlich begann die Messe für die geladenen Veranstaltungsplaner*innen, die sogenannten Hosted Buyers, bereits einen Tag früher.

Exklusive Pre-Messe-Events

Ihnen wird damit Gelegenheit gegeben, sich mit Kollegen zu treffen und auszutauschen. Teilnehmende aus 25 Ländern brachten ein breites Spektrum von Perspektiven mit. Eventmanager*innen von Verbänden trafen sich im Format ‘Association Focus’.

Eventmanager*innen von Firmen trafen sich unter dem Titel ‘Exclusively Corporate’, einem Format mit Fachschulungen und Diskussionen, das im Hotel Melia Frankfurt City stattfand.

Gemeinsame Herausforderungen sind das Maximum aus knappen Budgets herauszuholen sowie eine hohe Arbeitsbelastung. So ging es denn auch bei einer Sitzung darum, Burnout zu verhindern. Weitere Themen, die die Eventprofis beschäftigten, waren Nachhaltigkeit und KI.

Ein weiterer Event am Montag nur für Hosted Buyers war das Weiterbildungsprogramm ‘Impact Academy’, das bereits zum zweiten Mal durchgeführt wurde. Thema waren sämtliche Facetten der Nachhaltigkeit – von den Sustainable Development Goals (SDGs), über Zertifizierungen, Lieferketten, Social Innovation bis hin zur Circular Economy.

Vielfältige Aussteller

Am Dienstag, 14. Mai wurde die Messe offiziell eröffnet. 12’000 Veranstaltungsprofis nahmen teil, davon 4’000 Einkäufer, davon zwei Drittel aus dem Agentursektor. Schon vor Messebeginn waren 50’000 Einzelgespräche vereinbart worden, dazu kamen viele spontane Begegnungen an Ständen und Events.

Bei den Ausstellern bildeten die Europäer den größten Bereich der diesjährigen Messe, dicht gefolgt von asiatischen Ausstellern, deren Anteil an der Ausstellungsfläche jetzt größer ist als vor der Pandemie. Japan war auf der IMEX so stark vertreten wie nie zuvor. Die Messe hat auch die bisher grösste Vertretung aus Afrika aufweisen – dazu gehört Ruanda, dass das 10-jährige Bestehen seines Convention Bureaus feiert.

Auch die Präsenz Nordamerikas hat in diesem Jahr zugenommen. Der kanadische Stand ist größer als im letzten Jahr, während sich die Zahl der US-Destinationen verdoppelt hat – über 20 im Vergleich zu 10 im Jahr 2023. Erstmals ausgestellt im Pavillon der USA haben Savannah, Bloomington, West Hollywood und Beverley Hills.

Weitere wichtige Aussteller waren die großen Hotelgruppen Accor, Hilton, Hyatt, Four Seasons, Marriott, Radisson und IHG. Aber auch Destination Management Companies (DMCs), Technologie-Anbieter und Verbände, darunter die LGBT Meeting Professionals Association, waren vertreten.

Äusserst diverse Auftritte

Die Auftritte waren äusserst divers. Es gab zweistöckige Stände mit ausladenden Lounges beispielsweise bei Abu Dhabi und Marriott, bis hin zu Ständen mit aufgeklebten A3-Prints bei kleinen afrikanischen Ländern.

Die Stimmung war optimistisch. Laut Meetings Industry Pulse Survey von Northstar erwarten 40 Prozent der Planer*innen mehr Teilnehmer bei ihren Veranstaltungen als im letzten Jahr.

Ehrgeizige Ziele

Die 200+ Learning-Sessions und Panel-Diskussionen, die neue verbesserte App, die Better Stands-Initiative, die Aussteller dazu anhalten soll, mit wieder verwendbaren Messeständen zu arbeiten, sowie der Möglichkeit mit Cloverly seinen CO2-Fussabdruck zu kompensieren, zeigen einen ehrgeizigen Willen zum positiven Beitrag der MICE-Branche zu ökologischer, sozialer und ökonomischer Nachhaltigkeit sowie in Bezug auf die Wirkung und die Erlebnisqualität für die Event-Teilnehmenden.

Carina Bauer, die CEO der IMEX Group und Tochter des Gründers Ray Bloom sagt dazu: «Die Geschäftsdynamik, die wir vor der Messe gesehen haben, war bemerkenswert und spiegelt die Widerstandsfähigkeit unserer globalen Veranstaltungsbranche wider. Von Afrika bis Asien, von Amerika bis Europa gedeiht und wächst unsere Gemeinschaft weiter. Neben den unmittelbaren Geschäftsmöglichkeiten, die im Mittelpunkt der IMEX stehen, werden wir uns auch darauf konzentrieren, Impact für alle zu schaffen.»

Impact am Beispiel Insekten

Virginie De Visscher von Destination Canada sprach über die Konferenz ‘Insects to Feed the World’, die in Quebec stattfand. Ziel der Konferenz war unter anderem das Bewusstsein für einen aufstrebenden kommerziellen Sektor zu schärfen: Insekten als proteinreiche Nahrungsquelle für Tiere, Menschen und Haustiere. Als direktes Ergebnis der Veranstaltung erkennt das kanadische Ministerium Insekten nun als Nutztiere an, und Insektenproduzenten sicherten sich im Nachgang der Konferenz sowohl die Finanzierung und neue Partnerschaften als auch eine stärkere neue Lieferkette.

Google: Events sollen Zugehörigkeitsgefühl fördern

Neu in diesem Jahr war die von MICE Impact kuratierte Impact Zone in Halle 9, einer Fläche, die Planer, Lieferanten und Partner mit einer Reihe von Workshops, Panels und Stakeholder-Diskussionen zusammenbrachte.

Im Google Xi CoLaboratory sprach zum Beispiel Megan Henshall, Global Events Strategic Solutions Lead bei Google, über Möglichkeiten, bei Events ein Zugehörigkeitsgefühl zu fördern. Sie ist überzeugt: «Damit eine Veranstaltung wirklich erfolgreich ist, muss sie die Zugehörigkeit fördern, Gemeinschaft schaffen und Sinn erzeugen.»

Interessantes Schweizer Panel

An einer von Irina Graf, vom The MICE Blog moderierten Schweizer Panel-Diskussion, sprachen Gregory Baur vom Zurich Convention Bureau und Marvin Zemp vom Lucerne Convention Bureau über die fruchtbare Kooperation zwischen den beiden Konkurrenten. Gemeinsam haben sie einen Famtrip zum Thema ‘Nachhaltige Events organisieren’ veranstaltet und dabei das Programm entlang den USPs der beiden Destinationen zusammengestellt.

Padraic Gilligan, von der Beratungsfirma SoolNua, berichtete über einen Incentive-Trip in der Schweiz. Statt mit Bussen direkt vom Flughafen nach Andermatt gefahren zu werden, nutzten die Teilnehmenden öffentliche Verkehrsmittel. Sie sollten so stärker ins Gastgeber-Land eintauchen und mit Einheimischen in Kontakt kommen. Ihr Aufenthalt sollte zu einem sogenannten ‘Imersive Experience’ werden – ein Thema das auch den Leisure-Tourismus beschäftigt.

Wiederaufbau von Netzwerken und Nachwuchsförderung

Immer wieder hörte man, dass in der Pandemie viele Eventprofis die Branche verlassen haben und nun viele Verbindungen zu neuen Gesichtern, die in die Branche eintreten geknüpft werden müssen. Ein weiterer wichtiger Diskussionspunkt war die Ermutigung einer neuen Generation von Veranstaltungsplaner*innen, in die Branche einzusteigen.

Politikforum, Gala-Dinner, Preisverleihung und viele weitere Events

Weitere Programmpunkte waren das IMEX-Politikforum mit dem Titel ‘Good Meetings Not More Meetings’ sowie das Galadinner mit Preisverleihungen. Daneben luden viele Aussteller und Sponsoren zu Events in und ausserhalb der Messe Frankfurt. Die Messe ist ein vielfältiges, lebendiges, ja gar fröhliches Ereignis mit einer angenehmen Grösse.

Monica Jeggli, Frankfurt


Die IMEX Frankfurt findet im nächsten Jahr vom 20. bis 22. Mai 2025 statt.