Die Schweiz übertrifft erneut EU-Innovations-Schnitt

Im Europäischen Innovationsanzeiger 2022, erstellt von der Europäischen Kommission, ist die Schweiz erneut das innovativste Land.
Screenshot: ec.europa.eu

Die Kommission hat heute die Ausgabe 2022 des Europäischen Innovationsanzeigers veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass die Innovationsleistung der EU seit 2015 um etwa 10 Prozent gestiegen ist.

Im Vergleich zu 2021 hat sich die Innovationsleistung im Jahr 2022 in 19 Mitgliedstaaten verbessert und in acht verschlechtert. Im Vergleich zum EU-Durchschnitt haben globale Wettbewerber wie Australien, Kanada, die Republik Korea und die Vereinigten Staaten weiterhin einen Leistungsvorsprung gegenüber der EU. Dennoch hat die EU ihren Leistungsrückstand gegenüber diesen Ländern aufgeholt und Japan seit 2021 überholt.

Im jüngsten Innovationsanzeiger der Europäischen Kommission erreichte die Schweiz einen Wert von 142.4 Prozent des EU-Durchschnitts. Sie hat damit die EU-Mitgliedsstaaten und alle anderen im Rahmen der Studie untersuchten Nachbarstaaten, darunter die USA, China, Australien, Kanada und Südkorea, übertroffen.

Allerdings schrumpft der Wettbewerbsvorsprung gegenüber den EU-Mitgliedstaaten. Schwächen wurden in Bereichen wie Ausgaben für Risikokapital, Wissensexporte, Digitalisierung und Innovationsrückgang festgestellt.

Nahezu alle EU-Mitgliedsstaaten verzeichneten im Zeitraum zwischen 2015 und 2022 eine Verbesserung. Das führende EU-Mitgliedsland Schweden erreicht im Jahr 2022 einen Wert von 135.7 Prozent der durchschnittlichen Innovationskraft in der EU. Zu den weiteren Spitzenreitern bei der Innovationskraft gehören Finnland, Dänemark, die Niederlande und Belgien.

Deutschland liegt mit einem Wert von 117.5 Prozent auf Platz zwei der innovationsstärksten Länder, während Frankreich einen Wert von 105.4 Prozent aufweist. Italien rangiert mit 91.6 Prozent als mäßiger Innovator auf Rang drei.

Der Fünf-Jahres-Durchschnitt zeigt, dass sich die Lücke zwischen der Schweiz und den anderen hochinnovativen Ländern schliesst. Die fünf bestplatzierten EU-Länder haben sich in diesem Zeitraum deutlich stärker verbessert als die Schweiz: Plus 4 Prozentpunkte. So beträgt die Verbesserung in Finnland 19.5 Prozentpunkte, in Belgien sind es 16.8 Prozentpunkte.

Im Länderbericht der Schweiz werden folgende Aspekte als relative Stärken aufgeführt: öffentlich-private Co-Publikationen, internationale wissenschaftliche Co-Publikationen, lebenslanges Lernen sowie die Zahl der Absolventen mit Doktortitel und der ausländischen Doktoranden.

Zu den relativen Schwächen der Schweiz zählen jedoch unter anderem:

  • umweltbezogene Technologien,
  • die geringe Zahl innovativer KMU, die mit anderen zusammenarbeiten,
  • die rückläufige Innovationstätigkeit und
  • die geringen Exporte wissensintensiver Dienstleistungen,

so der Bericht abschließend. Der letzte Aspekt hat sich jedoch im Vergleich zum Vorjahr stark verbessert. Im Vergleich zum EU-Spitzenreiter Schweden fällt auch die Schwäche bei der Digitalisierung und der Nutzung von Informationstechnologien auf.

In diesen Kategorien liegt Schweden durchwegs vor der Schweiz.

Mit 18,9 Prozent des EU-Durchschnitts weist die Schweiz im Bereich der staatlichen Förderung von Forschung und Entwicklung in Unternehmen den mit Abstand niedrigsten Wert auf.

Allerdings ist dieser Wert seit 2021 stark angestiegen. Zudem verzeichnet die Schweiz bei den Exporten von Mittel- und Hochtechnologiegütern seit dem Vorjahr ein starkes Wachstum. (MICE-tip)