Ein Event- & Communication Circle der anderen Art

Am zweiten Event Circle 2024 waren die Event- und Kommunikationsprofis aufgefordert, sich aktiv einzubringen.
Der Event- & Communication Circle vom 28. Mai 2024 im Würth Haus Rorschach wurde im Workshop-Format durchgeführt ©Photo Bettinger

Es war ein Format der anderen Art welches die rund 100 Teilnehmenden des zweiten Event Circle 2024 im Würth Haus Rorschach erwarten sollte.

Statt Referaten und Präsentationen standen für einmal Workshops auf dem Programm, in welchen auch das interaktive Mittun der Event- und Kommunikations-Profis gefragt war. Was durchwegs auf regen Zuspruch stiess.

«Es ist nicht spielen. Wir arbeiten am Prozess!»

So etwa beim ‘Erleben der Lego Serious Play Methode in Events und der Kommunikation’. Nadine Oppenheim selbst sagt, sie sei ein grosser Fan der Methode. Um zu betonen, dass die Hände magische Wunderwerke und zu 70 bis 80 Prozent mit dem Hirn verbunden sind.

Wenn die Gründerin und Inhaber der Pin-Point Consulting die Teilnehmenden etwa die Aufgabe erteilt, aus den zur Verfügung gestellten Lego-Steinen einen Turm zu bauen, diesen weiter zu entwickeln und daraus für die meisten Anwesenden wohl erstaunliche Erkenntnisse abzuleiten.

Etwa was bei der Arbeit motiviert, was bei der Zusammenarbeit wichtig ist und vieles mehr. Und ganz wichtig: «Es ist nicht spielen. Wir arbeiten am Prozess!» Möglichkeiten für den Einsatz von Lego Serious Play sind beispielsweise: Team Building: High Performing Teams, Strategien und Visionen, gemeinsame Werte und Verständnis, digitale Projekte, Playing Emergence, Futures Thinking/Szenarien entwickeln, Teamentwicklung und Konfliktmanagement.

Effizienter, schneller, besser

Grundlagen und Tipps zum Erstellen von Custom GPTs erwartete die Teilnehmenden im Workshop von Tizian Kronsbein. «Wir leben in einer Datenökonomie und Daten sind der Grundmotor für die Künstliche Intelligenz (KI)», bemerkte der bei Dain Studios in Berlin für die Dain Academy verantwortliche Fachmann.

Zählt er 2023 noch zur Flitterwochen-Zeit, so habe sich das KI-Umfeld im laufenden Jahr etwas gewandelt. Durch neue Herausforderungen wie Datenschutz, eine regulatorische Dynamik, potentielle staatliche Vorschriften und dem Streben nach Präzision, Integration und Anpassung habe sich die Begeisterung etwas gelegt.

Dennoch: KI verspicht, mit weniger Ressourcen mehr zu erreichen: 12% mehr erledigte Aufgaben, 25% schneller erledigte Aufgaben, 40% höhere Qualität der erledigten Aufgaben. Kronsbein rät, zum Kreieren von Custom GPTs das aktuell gängigste Tool ChatGPT4 zu nutzen.

Unter der Rubrik ‘Create’ erstellt das System selbständig ein BOT (Programm, das bestimmte Aufgaben automatisiert und selbständig ausführt). Möglich sind mit dem Hochladen von Dokumenten beispielsweise das Erstellen eines Onboardings für neue Mitarbeitende, das Verfassen von Auditberichten und vieles mehr.

Prompten: Studieren und Probieren

Und weil ja die Sache mit eben diesem erwähnten BOT so aktuell, ja fast schon akut ist, versprach der Workshop von und mit Manfred Weber vom Pharmaunternehmen Roche unter dem Titel ‘Wie sag ich’s dem Bot – über den Umgang mit ChatGPT & Co.’ weitere wichtige Erkenntnisse.

So seien Large Language Models (LLMs) längst zur Realität geworden und können mit sachkundiger Anwendung und eigener Fachexpertise die persönliche Produktivität steigern. Unterstützung können LLMs u.a. in folgenden Bereichen bieten: Planung, Locations, Texterstellung, Agenda, Ideenfindung und Bildmaterial. Der Schlüssel zur besten Antwort heisst übrigens ‘Prompt Engineering’ : ‘Context is King’.

Wer einen Prompt erstellt, stelle sich am besten vor, einem Menschen gegenüberzustehen. Dabei sollten die folgenden Aspekte berücksichtigt werden: Kontext geben: Relevante Hintergrundinformationen, Aufgabe klar definieren, klar und präzise formulieren, Anweisungen mit Erwartungen geben, Nachfragen um damit die Möglichkeit mittels Rückfragen überprüfen zu können, ob das Modell die Eingabe richtig interpretiert hat und schliesslich auch noch Verfeinern.

Weber rät zum Probieren und Studieren und mahnt gleichzeitig zur Vorsicht: «Die Tool- und Lernlandschaften verändern sich rasant. Im Notfall empfiehlt es sich, den Chatbot zu fragen…». Zum Ausprobieren eignen sich: ChatGPT (OpenAI), Gemini (Google) und Copilot (Microsoft). Zum Lernen: Linkedin Learning, Udemy und Learn Prompting.

Business findet auf Linkedin statt

‘Eventfluence: Events in der Social Media Ära’, so der Titel des vierten Workshops, in welchem die Teilnehmenden abschliessend selbst ein Post auf LinkedIn zum aktuellen Event Circle verfassen sollen. Nicht aber, ohne vorgängig von Denise Remund von Remund Communications und Sarah Andrina Schütz von Avalutions mit nützlichen Tipps zum Umgang mit den sozialen Medien unterstützt zu werden.

Aber für was brauchen wir denn eigentlich die sozialen Medien? Es geht um Sichtbarkeit! Denn die Menschen wissen nicht was sie wollen, bis man es ihnen anbietet. Für die beiden Kommunikations-Profis steht fest: Business findet auf Linkedin statt.

Als Unternehmen nutzen wir diese Plattform zur eigenen Präsentation, zur Vorstellung unserer Produkte und Dienstleistungen, zum Verkaufen, zur Gewinnung neuer Kunden, zum Aufbau einer Community, um ein Image aufzubauen/verstärken, um Botschaften zu vermitteln, um potentielle Mitarbeitenden zu erreichen u.v.m. Schliesslich geben Denise Remund und Sarah Andrina Schütz auch noch das Erfolgsrezept für Eventkommunikation auf LinkedIn preis. Als da wären:

  • Ein Social-Media-Eventkonzept erarbeiten
  • Hashtag früh bekanntgeben und selbst einsetzen
  • Mitarbeitende und Speaker als Ambassadoren einsetzen
  • Referenten, Corporate Influencer etc. vorab als Follower gewinnen
  • Zur aktiven Teilnahme auffordern
  • Publikumsnahe Aktivitäten organisieren
  • Mit Zielgruppe interagieren und auf Posts zeitnah reagieren
  • Live-Posting direkt vom Event
  • Foto- und Videospots anbieten
  • Social Media Kit mit dem Dankesmail im Nachgang versenden

 

Generalversammlung Event & Communication Circle

Im Rahmen der Generalversammlung wies Andreas Feurer auf die intensiven Bemühungen des Vorstandes hin, neue Mitglieder gewinnen zu können. Allerdings mit mässigem Erfolg weshalb man sich entschieden habe, Adressen einzukaufen und ausgewählte potentielle Mitglieder an einen ECC einzuladen. Wie der Präsident ausführte, ein durchaus erfolgreiches Vorgehen.

Für das Jahr 2023 musste der ECC ein Minus von CHF 40’000 verbuchen und auch für das laufende Jahr ist ein Minus von CHF CHF 16’000 budgetiert. Dank einem verstärkten Trend zu immer mehr Tagesgästen konnten in diesem Bereich für das laufende Jahr jedoch bereits Einnahmen von CHF 3’000.- registriert werden.

Um das hohe professionelle Niveau der vier jährlichen Anlässe sowie der weiteren Dienstleistungen garantieren zu können, werden die Jahresbeiträge ab 2025 mit einem einstimmigem Ja für die Einzelmitgliedschaft von CHF 500 auf CHF 700 und für die Firmenmitgliedschaft von CHF 1250 auf CHF 1600 erhöht.

Die ‘Pflichttraktanden’, die Jahresrechnung 2023 und das Budget 2024 wurden ebenfalls einstimmig genehmigt und der Vorstand per Akklamation und unter Verdankung für den grossen Einsatz für ein weiteres Jahr bestätigt.

Wie auch Vorstandsmitglied Denise Remund betonte, fehlen im Verband neue Gesichter und frische Köpfe. Mit verschiedenen Massnahmen soll diese Situation verbessert werden. Dazu zählt u.a. ein frischerer und modernerer Auftritt, die neu gestaltete Website und ein ”renaming”.

Dem Ziel entsprechend, mehr Interessenten auch aus dem Kommunikationsbereich anzusprechen, nennt sich der Verband ab sofort nicht mehr Event Management Circle sondern neu Event & Communication Circle (ECC).

Zudem soll ein neues Mitglieder-Tool mit diversen nützlichen Funktionen zur weiteren Attraktivität des Verbands beitragen. (MICE-tip)