Erstmals mehr Logiernächte als vor Covid

Die Logiernächtezahl in der Schweizer Hotellerie ist im ersten Halbjahr 2023 um 13,8% gestiegen.
In den ersten sechs Monaten 2023 lagen die Logiernächte in der Schweiz erstmals über der Vergleichsperiode 2019 ©BFS

Die Hotellerie in der Schweiz verzeichnete im 1. Halbjahr 2023 mit 19,5 Mio. Logiernächten gegenüber dem 1. Halbjahr 2022 eine Zunahme um 13,8% (+2,4 Mio. Logiernächte). Die inländische Nachfrage blieb mit insgesamt 10,0 Mio. Logiernächten stabil (+21’800 / +0,2%). Bei den ausländischen Gästen zog die Nachfrage hingegen stark an. Sie erhöhte sich um 2,3 Mio. Logiernächte bzw. 33,0% auf 9,4 Mio. Logiernächte. Dies geht aus den provisorischen Ergebnissen des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.

Mehr als in Vergleichsperiode 2019

Im ersten Halbjahr 2023 wiesen alle Monate im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode ein Logiernächteplus auf. Auch gegenüber den ersten sechs Monaten von 2019 – der Zeitspanne unmittelbar vor dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie – lagen die Zahlen höher (+3,6%).

Anstieg der ausländischen Nachfrage

Im 1. Halbjahr 2023 nahmen die Logiernächte der ausländischen Gäste gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode um 33,0% zu. Es wurde in allen Monaten ein markantes Wachstum verzeichnet, der grösste Anstieg wurde im Januar mit einem Plus von 63,5% beobachtet. Allerdings fiel die ausländische Nachfrage noch immer 7,5% tiefer aus als im 1. Halbjahr 2019

Differenziert nach Herkunft der Gäste zog die Nachfrage gegenüber dem 1. Halbjahr 2022 aus allen Kontinenten stark an. Mit insgesamt 5,7 Mio. Logiernächten generierten die Gäste aus Europa (ohne Schweiz) einen Anstieg um 741’000 Logiernächte (+15,0%). Das grösste absolute Plus aus diesem Kontinent steuerten die Besucherinnen und Besucher aus dem Vereinigten Königreich und aus Deutschland (je +171’000 / +26,3%, bzw.  +10,3%). Die Logiernächtezahl der Gäste aus Frankreich (+64’000 / +11,1%) und Italien (+58’000 / +17,1%) nahm ebenfalls stark zu.

Nachfrage aus Asien verdoppelt

Die Nachfrage aus dem asiatischen Kontinent hat sich gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal verdoppelt (+864’000 Logiernächte / +102,7%). Indien sorgte mit einem Plus von 163’000 (+109,4%) für 312’000 Logiernächte, China generierte 114’000 (+301,2%) und Südkorea 110’000 zusätzliche Logiernächte (+242,3%). Auf den amerikanischen Kontinent entfielen 1,7 Mio. Logiernächte (+589’000 / +51,1%). Die Gäste aus den Vereinigten Staaten generierten nicht nur die höchste absolute Zunahme dieses Kontinents (+452’000 / +52,7%), sondern auch jene sämtlicher Herkunftsländer.

Die Nachfrage der Gäste aus Ozeanien stieg um 124’000 Logiernächte (+210,7%), jene der Besucherinnen und Besucher aus Afrika um 22’600 Logiernächte (+24,0%).

Inländische Nachfrage nahezu unverändert

Im 1. Halbjahr 2023 blieben die Logiernächte inländischer Gäste gegenüber dem gleichen Zeitraum 2022 stabil (+0,2%). In den ersten sechs Monaten 2023 wurde lediglich im Januar (+18,9%) und im Februar (+2,6%) ein Plus verbucht. In den anderen Monaten war die Nachfrage rückläufig. Die Abnahme variierte zwischen –2,0% im Mai und –6,8% im März.

Logiernächteplus in den meisten Tourismusregionen

Elf der dreizehn Tourismusregionen registrierten im 1. Halbjahr 2023 gegenüber derselben Vorjahresperiode einen Logiernächteanstieg. Die grössten absoluten Zunahmen wurden in Zürich Region (+760’000 Logiernächte / +31,7%), in Bern Region (+426’000 / +18,8%), in Genf (+343’000 / +26,7%) und in der Region Luzern / Vierwaldstättersee (+289’000 / +19,4%) verzeichnet. Lediglich in Graubünden (–68’000 / –2,4%) und im Tessin (–35’000 / –3,2%) verringerte sich die Nachfrage. In den meisten Tourismusregionen überstiegen die Logiernächtezahlen die Werte von 2019. Einzig in den Regionen Waadt, Fribourg Region, Basel Region und Luzern / Vierwaldstättersee lagen sie tiefer. (MICE-tip)