Kursaal Bern: Rückkehr in die Gewinnzone

Die Kursaal Bern Gruppe kann trotz anspruchsvollem 2023 einen Gewinn von CHF 1.5 Mio. ausweisen.
Swissôtel Kursaal Bern ©Swissôtel

Die Kursaal Bern AG schreibt in einer Medienmitteilung, dass das Geschäftsjahr 2023 zwar eher verhalten gestartet sei, aber ab Mai in allen Geschäftsbereichen überdurchschnittliche Ergebnisse realisiert werden konnten, sodass für das ganze Jahr ein Gewinn von 1.5 Mio. Franken erwirtschaftet wurde.

Die Gruppe sieht sich mit ihren Sparten Kongress, Hotel, Gastronomie und Casino stark am Markt positioniert. Ermöglicht habe dieses gute Ergebnis der Fokus auf profitables Wachstum, attraktive Angebote sowie ein erfahrenes Team, so der Kursaal Bern.

Im vergangenen Jahr konnten zwei neue Geschäftsleitungsmitglieder rekrutiert werden: Isabel Niklaus ist neue COO des Kongresszentrums und Lorenz Perren ist neuer CFO.

Energieverbrauch und Food Waste

Die Schwerpunkte liegen beim Energieverbrauch und bei der Verhinderung von Food Waste bzw. dem Food Save.

Im vergangenen Jahr hat die Kursaal Bern AG 3.5 Tonnen einwandfreie, aber zu viel produzierte oder nicht der Norm entsprechende Lebensmittel vor der Vernichtung gerettet und verarbeitet. Gleichzeitig wurde das Gebäudeleitsystem mit MSRL-Technik, einer energieeffizienten Gebäudeautomation, erneuert.

Die ECO-Zertifizierung durch Green Key, einem auf die Zertifizierung von Kongresszentren und Hotels weltweit spezialisierten Unternehmen, wird in den kommenden Monaten erwartet.

Geschäftsbereiche und Tochtergesellschaften

Kongresszentrum
2023 ist erneut durchwachsen gestartet. Dennoch ist es im Kongresszentrum gelungen, diesen Rückstand im Laufe des Jahres mit zusätzlichen Events wieder aufzuholen und im November einen Rekordumsatz zu verzeichnen.

Swissôtel Kursaal Bern
2023 war ein Rekordjahr mit Erträgen und Auslastungen, somit lag das gesamte Jahr deutlich über den Erwartungen und über dem Budget. Dabei war der November erneut der umsatzstärkste Monat, nicht nur im 2023, sondern in der gesamten Geschichte des Kursaals Bern. Das Swissôtel Kursaal Bern konnte dabei von zahlreichen Grossevents und Konzerten in der Stadt profitieren.

Gastronomie
Anfang Mai wurde nach einem Umbau aus dem Restaurant Giardino das Giardino Restaurant & Bar, welches 2023 eine gute Auslastung verzeichnete. Das sonnige Sommerwetter und ein zusätzlicher Container im Garten haben das Gästeerlebnis weiter verbessert. Auf der Rooftop Terrasse warben saisonale Gastrokonzepte um Gäste. In den Rooftop Igloos wurde ein neues Konzept umgesetzt (Rooftop Igloo goes Japan).

Grand Casino Kursaal Bern
Die Grand Casino Kursaal Bern AG hat eine Erneuerung der Konzession für ein terrestrisches und für ein Online-Casino für die kommenden 20 Jahre erhalten. 2023 zeichnete sich nach einem starken ersten Quartal ein Rückgang bei den Gästen und dem Bruttospielertrag im zweiten Quartal ab. Diese Entwicklung hat sich wider Erwarten das ganze Jahr über fortgesetzt und steht damit im Einklang mit der Casino-Entwicklung in der ganzen Schweiz.

Casino Neuchâtel
Das Casino Neuchâtel erhielt ebenfalls eine Erneuerung der Konzession für ein terrestrisches Casino für die kommenden 20 Jahre. Wie beim Schwester-Casino in Bern (und den Konkurrenz-Casinos in der übrigen Schweiz) folgte auch in Neuchâtel die Entwicklung dem Trend auf dem Schweizer Markt.

Casino du Léman – Projekt beerdigt
Keine Konzession hat die Kursaal Bern Gruppe für ein terrestrisches Casino in Romanel-sur-Lausanne erhalten. Das Projekt ist mit dem negativen Entscheid des Bundesrats beendet worden.

2023 in Zahlen
  • Umsatzsteigerung auf CHF 77.5 Mio. (Vorjahr CHF 74.8 Mio.)
  • Erhöhung des EBITDA auf CHF 9.8 Mio. (Vorjahr CHF 7.9 Mio.)
  • Erhöhung Eigenkapitalquote auf 66.5 % (Vorjahr 62.7 %)
  • Erhöhung der EBITDA-Marge auf 12.6 % (Vorjahr 10.6%)
  • Vollzeitangestellte (FTE) gestiegen auf 435 (Vorjahr: 426)
Optimistischer Ausblick trotz schwierigem internationalem Umfeld

Das weltweite Wirtschaftswachstum ist schwach und die geopolitische Lage hat sich 2023 mit einem weiteren Krieg verschärft. In der Schweiz erwartet das Staatssekretariat für Wirtschaft 2024 ein schwaches Wachstum des Bruttoinlandproduktes (BIP).

Dabei profitiert der auf das Inland ausgerichtete Dienstleistungssektor am stärksten. Die gute Lage am Arbeitsmarkt trägt zu einer weiteren Zunahme des Privatkonsums bei, so die Prognose. Die angenommene Inflation von unter 2 % wird dies positiv verstärken.

Auch Schweiz Tourismus rechnet 2024 mit einer weitgehenden Normalisierung. Die Schweizer Hotellerie ist stark ins Jahr gestartet. Vor allem dank mehr ausländischen Gästen war die Hotelauslastung noch besser als 2023.

Impulse durch Congress Hub Bern und Medizinalstandort Bern

Das Kongresszentrum sei auf gutem Kurs bei den schon gebuchten Veranstaltungen, so der Kursaal Bern. Der Congress Hub Bern, der Schulterschluss des Kursaal Bern, Bern Expo und Bern Welcome, entwickle sich wie geplant: Im Rahmen des Projektes konnten gemeinsame Angebote geschaffen werden.

Positiv ist ebenfalls der Aufbau des Medizinalstandorts Bern auf dem Insel Campus Bern. Dies bringe zahlreiche Kongresse in die Stadt, von denen auch die Kursaal Bern AG profitiere.

Profil schärfen, Resilienz stärken

Die Kursaal Bern Gruppe wird 2024 weiterhin ihr Kostenmanagement im Blick behalten und sich auf ihre Kernkompetenzen fokussieren, teilt das Unternehmen mit. Noch effizientere und effektivere Geschäftsprozesse sollen das Unternehmensprofil schärfen, zur Resilienz der Kursaal Bern AG beitragen und langfristig die Rendite sichern.

Die ordentliche GV der Kursaal Bern AG findet am Montag, 17. Juni im Kursaal Bern statt. (MICE-tip)