Hotelleriesuisse: Selbst in der Knebel-Kritik

Die Tochterfirma STC hat den Hotels Preisparitätsklauseln auferlegt, die der Weko ein Dorn im Auge waren.

Die Preisparitätsklauseln bzw. «Knebelverträge», welche Booking.com und Expedia den Hotels auferlegt haben, sorgten für heftige Abwehrhandlungen seitens Hotelleriesuisse. Unter anderem rief der Verband die Wettbewerbskommission (Weko) an – ohne Erfolg. Sie hat die «engen Klauseln», nach denen die Hotels ihre Zimmer auf der eigenen Website nicht billiger anbieten dürfen als auf Booking.com und Expedia, bis auf weiteres erlaubt. Als unzulässig habe die Weko hingegen die Preisparitätsklauseln erklärt, welche die Hotelleriesuisse-Tochter Switzerland Travel Center (STC) den Hotels auferlegt habe, berichtet heuer der «Tages-Anzeiger». Wer seine Zimmer via die STC-Plattformen (z.B. swisshotels.com und sbb.ch) vertreiben wollte, durfte diese zwar auf der eigenen Website günstiger anbieten, nicht aber auf anderen Buchungsplattformen.

Gegenüber der Zeitung betonte das STC jedoch, die Vertragsklausel sei nicht mehr aktuell und sei ohnehin schon lange nicht mehr angewendet worden. STC-Chef Michael Maeder findet, der Kampf gegen die Klauseln werde ohnehin zu spät geführt. Diese seien für Booking & Co. v.a. am Anfang wichtig gewesen, um Marktanteile zu gewinnen. Um ihre Abhängigkeit zu reduzieren, sollten sich die Hotels nun darum bemühen, ihre Verteilkanäle zu diversifizieren.

Am 9. Januar will die Wirtschaftskommission des Ständerats über eine Motion von CVP-Ständerat Pirmin Bischof beraten, welche den Buchungsplattformen Booking.com & Co. bestimmte Vertragsklauseln verbieten soll.