Tempo-Drosselung ist eine Erkenntnis aus Versuchsbetrieb

Adelboden-Lenk setzt erste Erkenntnisse im Mountainbike-Versuchsbetrieb um.
©Skiregion Adelboden-Lenk

29Im vergangenen Sommer wurde die erste Bike-Anlage in Adelboden-Lenk offiziell eröffnet. Um den Höchst-Trail ins Routennetz einzubinden, haben die Verantwortlichen zudem einen auf drei Jahre befristeten Mountainbike-Versuchsbetrieb umgesetzt. Dank den ersten Erkenntnissen können für die kommende, zweite Sommersaison nun Massnahmen ergriffen und umgesetzt werden.

Doppelnutzung durch Fussgänger*innen und Biker*innen

Seit letztem Sommer setzt Adelboden-Lenk auf das Biken als neues Sommerprodukt. Neben dem 3.8 Kilometer langen Bike-Trail am Höchsthorn wurde erstmals im Kanton Bern ein sogenannter Mountainbike-Versuchsbetrieb lanciert: Gezielt gewählte Wanderwege werden in Koexistenz (Doppelnutzung durch Fussgänger*innen und Biker*innen) als Mountainbike-Routen betrieben. Das Projekt ist auf drei Jahre, bis 2025, befristet.

Ziel ist es, eine verbindliche Aussage zur Mehrfachnutzung von Wegen zu erhalten. Koordiniert durch die Interessengemeinschaft Mountainbike Kanton Bern (BEBike), haben die lokalen Partner (Bergbahnen Adelboden AG, Lenk Bergbahnen, Gemeinden Adelboden und Lenk sowie Lenk-Simmental Tourismus AG) gemeinsam mit dem Tiefbauamt des Kantons Bern und den Berner Wanderwegen elf Versuchsrouten festgelegt. Eine Begleitgruppe ist für die Konzeption, Umsetzung und Auswertung des Projektes zuständig und steht in engem und regelmässigem Austausch mit den Projektverantwortlichen. Die Begleitgruppe wertet die erhobenen Daten aus, analysiert diese und entscheidet dann über allfällige Anpassungen und Massnahmen (ein Vergleich zur Wegnutzung ohne Bike ist aber nicht möglich, da die Datenerfassung erst ab 2022 vorliegt).

Erste Erfahrungen liefern Erkenntnisse

Dank gezielten Massnahmen wie Signalisationen, Beschilderungen oder Frequenzmessungen, wurden die Gäste auf den Versuchsbetrieb-Routen informiert und auf die Mehrfachnutzung der Wege hingewiesen. Flankiert wurden die Umsetzungen mit einem Online-Fragebogen für Gästerückmeldungen, welche in der ersten Projektphase zwar überwiegend positiv waren, aber dennoch Aufschluss darüber geben, wo Verbesserungen notwendig sind.

Aus den gesammelten Daten, Erfahrungen und Rückmeldungen haben die Verantwortlichen für die zweite Sommersaison nun ihre Schlüsse gezogen und entsprechend Verbesserungen in die Wege geleitet: So wird die Signalisation entlang der Routen punktuell optimiert. Gerade die Informationsschilder zur Trail-Knigge sowie zur Koexistenz werden neu erstellt und sichtbarer platziert. Bei Streckenabschnitten mit grosser Geschwindigkeitsdifferenz zwischen FussgängerInnen und BikerInnen werden einzelne Schikanen errichtet, um die Tempi von BikerInnen punktuell zu drosseln.

Zudem sollen die Frequenzmessungen auf ausgewählten Routen weitergeführt werden. Um sich stetig zu verbessern, das Konfliktpotenzial gering zu halten, sowie zu erkennen, welche Strecken allenfalls für den Betrieb ab 2026 in das ordentliche Bewilligungsverfahren aufgenommen werden können und wo es gezielte Entflechtungsstrecken braucht, sind die Verantwortlichen auf Rückmeldungen der NutzerInnen angewiesen. Fast 90 Prozent aller Rückmeldungen kamen von Biker*innen. Es ist den Beteiligten ein Anliegen, auch die Bedürfnisse von Fussgänger*innen im Bereich der Koexistenz besser kennenzulernen.

(MICE-tip)