WEF-Kurzanalyse: Affenpocken

Shyam Bishen, Bereichsleiter Gesundheit und Gesundheitswesen beim Weltwirtschaftsforum, beurteilt die neue WHO-Einstufung der Affenpocken.
© World Economic Forum / Boris Baldinger

Mit 16’000 Fällen in 75 Ländern breiten sich die Affenpocken rasant aus. Als Reaktion darauf hat die WHO gerade einen globalen Gesundheitsnotstand ausgerufen.

Diese WHO-Erklärung macht deutlich, dass eine koordinierte internationale Reaktion, die rechtzeitige Bereitstellung erheblicher Ressourcen und eine verstärkte grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Bezug auf Impfstoffe, Behandlungsmethoden und andere wichtige Ressourcen erforderlich sind, um diesen neuen Ausbruch unter Kontrolle zu bringen und zu bekämpfen.

Shyam Bishen, WEF:

«Glücklicherweise können die für Pocken entwickelten Impfstoffe und Medikamente auch gegen Affenpocken eingesetzt werden. Aber das Angebot ist begrenzt. Wir ermutigen die Länder, Impfstoffe, Behandlungsmethoden und andere wichtige Ressourcen zur Eindämmung des Ausbruchs gemeinsam zu nutzen.

Wir sind jedoch der Meinung, dass Partnerschaften zwischen dem Privatsektor, Regierungen und internationalen Organisationen von entscheidender Bedeutung sind, um die Produktion von Impfstoffen und Behandlungsmethoden für diese Krankheit rasch zu steigern.

Die Wirksamkeit der vorhandenen Impfstoffe ist eindeutig eine ermutigende Nachricht im Kampf gegen Affenpocken. Aber, wie bei Covid-19, wird die gerechte Verteilung und der Zugang zu Impfstoffen weltweit eine zentrale Herausforderung bleiben, da die Einführung und Akzeptanz in Ländern mit hohem Einkommen und in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen ungleich verteilt ist.

Um dieser Herausforderung zu begegnen, hat das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Zusammenarbeit mit der ‘Coalition for Epidemic Preparedness Innovations’ (CEPI) und der ‘US National Academy of Medicine’ die ‘Distributed Vaccine Manufacturing Collaborative’ (DVMC) ins Leben gerufen.

Die Vereinigung bekämpft den ungleichen Zugang zu Impfstoffen, indem sie den Aufbau eines nachhaltigen und robusten globalen Netzwerks vielseitiger Impfstoff-Produktionsanlagen unterstützt. Diese sollen Impfstoffe produzieren, die Menschen jederzeit besser schützen können.

So lange Länder weltweit nicht in der Lage sind, neueste Technologien zur Herstellung von Impfstoffen und Arzneimitteln zu adaptieren und lokale Produktionskapazitäten an diese anzupassen, um so die Zugangslücke zu schliessen – so lange wir die Weltgemeinschaft von heutigen und künftig auftretenden Krankheiten, wie die Affenpocken, gefährdet sein.

Wir sind davon überzeugt, dass diese Zusammenarbeit im Rahmen der DVMC – und internationale Multi-Stakeholder-Partnerschaften im weiteren Sinne – von entscheidender Bedeutung sind, um diesen neuen globalen Gesundheitsnotstand zu bekämpfen und um die gesundheitliche Chancengleichheit weltweit zu verbessern.» (MICE-tip)

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