Wie wird der Sommer für die Schweizer Hotellerie?

Hotellerie Suisse präsentiert die Aussichten für die kommende Sommersaison.
©Hotellerie Suisse

Die Schweizer Beherbergungsbetriebe blicken laut der neusten Lageeinschätzung von Hotellerie Suisse auf eine erfolgreiche Wintersaison zurück. So haben fast zwei Drittel der Befragten ihren Umsatz gegenüber der letzten Saison erhöht.

Auch die Sommer-Prognosen stimmen zuversichtlich. Die Mehrheit der Betriebe geht aktuell von einem gleich hohen oder höheren Umsatz im Vergleich zum letzten Jahr aus, welches bereits das Vorkrisenniveau erreichte.

Herausfordernd bleibt nebst dem Fachkräftemangel die anhaltende Inflation, weshalb viele Betriebe ihre Preise erhöhen.

Steigende Umsätze in der Wintersaison

Die vergangene Wintersaison 2022/23 war die erste seit Ausbruch der Pandemie ohne Einschränkungen aufgrund von Corona. Auch wenn sich der Fernreisemarkt noch nicht gänzlich erholt hat, ist die Saison für den Grossteil der Betriebe positiv verlaufen.

Im Vorjahresvergleich haben in der Wintersaison 2022/23 fast zwei Drittel der Betriebe ihren Umsatz erhöht. Dieser Anteil ist in den Städten mit 86% besonders hoch. Die Städte waren von der Krise besonders stark betroffen und weisen nun entsprechend auch grosse Aufholeffekte aus.

Die Mehrheit der Befragten ist mit ihren Umsätzen der Wintersaison zufrieden; dies über alle Tourismusregionen hinweg (alpin, städtisch, ländlich). Vergleicht man die Umsätze mit der letzten Wintersaison vor der Krise (2018/19), so erzielten über 70% der Betriebe einen höheren oder gleichen Umsatz. Nur noch 23% weisen einen tieferen Umsatz aus.

Die Branche befindet sich damit in einem Aufwärtstrend, der voraussichtlich im Sommer weiter anhalten wird.

Prognosen deuten auf einen starken Sommer hin

Für die Sommersaison 2023 rechnen mehr Betriebe mit einem höheren Umsatz als dies bei der Lageeinschätzung vor einem Jahr zu diesem Zeitpunkt der Fall war.

Insgesamt gehen 38% der Betriebe von einem höheren Umsatz aus; 48% rechnen mit einem gleich hohen Umsatz wie 2022. Dabei wurde über sämtliche Tourismusregionen bereits im Sommer 2022 praktisch das Vorkrisenniveau erreicht.

Inflation auch in der Beherbergung spürbar

Drei Viertel aller Betriebe haben ihre Preise für diesen Sommer im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Nur eine sehr kleine Minderheit hat die Preise im Vergleich zum Vorjahr gesenkt.

Mit 81% begründen am meisten Betriebe die Preiserhöhungen mit der Inflation im Allgemeinen. Auch die steigenden Energie- und Personalkosten werden oft als Grund genannt.

Vor und während der vergangenen Wintersaison haben die befragten Betriebe viele unterschiedliche Energiesparmassnahmen implementiert. Einfach umsetzbare und kostengünstige Massnahmen wie etwa Optimierungen beim Lichteinsatz und bei der Heizung hatten dabei Priorität.

Durch die hohe Präsenz des Themas in den Medien waren die Gäste sensibilisiert und akzeptierten die Massnahmen meist kommentarlos oder wohlwollend.

Fachkräftemangel als grösste Herausforderung

Aktuell sehen die befragten Betriebe den Personal- und Fachkräftemangel klar als grösste Herausforderung. Die Energiepreise und die Inflation folgen auf dem zweiten und dritten Platz. Vielerorts ist die Nachfrage somit nicht mehr die Hauptsorge, sondern die Frage, ob man genügend Personal hat, um der Nachfrage gerecht zu werden.

Die Umfrage wurde von Hotellerie Suisse vom 21. bis 26. April durchgeführt. In diesem Zeitraum haben rund 180 Mitglieder des Verbands Fragen zur aktuellen Lage beantwortet.

(MICE-tip)