Gewinn dank Hotelverkäufen

Die Sunstar Hotelgruppe erzielt nur dank dem Verkauf zweier Hotels im Geschäftsjahr 2022/23 einen Gewinn.
Sunstar Familienhotel Davos
Sunstar Familienhotel Davos ©Sunstar Hotelgruppe

Die Sunstar Hotelgruppe erzielt im Geschäftsjahr 2022/23 (1. Mai 2022 bis 30.04.2023) einen Gewinn in Höhe von CHF 2.0 Mio. Dies Dank den Verkäufen der Sunstar Hotels Zermatt und Wengen. Auf Stufe Betriebsergebnis vor Steuern (EBT) resultiert ein Verlust von CHF 0.4 Mio. Mit einem Investitionsvolumen von CHF 17.5 Mio. zeigt die Gruppe auf, dass kontinuierlich in die Weiterentwicklung der bestehenden Hotels und in das neue Hotel in Pontresina investiert wird.

Geschäftsjahr voller Herausforderungen

Die Unsicherheiten bezüglich Energieversorgung und Lieferketten, der Fachkräftemangel, der Krieg in der Ukraine, die Währungs- und Inflationssorgen sowie die negativen Begleiterscheinungen des Klimawandels beschäftigen die Sunstar Hotelgruppe im zurückliegenden Geschäftsjahr intensiv. Mit einer Belegung von 53% (Vorjahr: 54%) konnte jedoch, und dies trotz der schwierigen Bedingungen, ein guter Wert erzielt werden. Beeinflusst wurde diese positive Entwicklung hauptsächlich vom Standort Grindelwald, der das Vorjahr um fast 10% übertraf. In den Bündner Hotels und im Tessin kehrte nach zwei starken Corona-Jahren wieder die Normalität ein.

Internationale Gäste kamen zurück

Viele Schweizer zog es nach den Corona-Jahren wieder ins Ausland, dies sowohl während der Sommersaison, als auch im Winter. Auch aus Deutschland und den Benelux-Ländern blieben die Übernachtungszahlen unter den Erwartungen. Im Gegenzug konnten auf Grund der weggefallenen internationalen Reisebeschränkungen wieder viele Gäste aus Asien, den Golfstaaten und den USA begrüsst werden. Von diesen internationalen Reiseströmen profitierte insbesondere das Sunstar Hotel in Grindelwald.

Rückläufige Übernachtungszahlen nur teilweise durch Umsatz kompensiert

Die Anzahl der Übernachtungsgäste bei Sunstar lag im vergangenen Geschäftsjahr bei insgesamt 213`000 (Vorjahr: 252`900). Bereinigt um die inzwischen verkauften Betriebe, lag der Vorjahreswert bei 217‘900, was einer Abnahme zum bereinigten Vorjahr von 2.3% entspricht.

Die Entwicklung der beiden finanziellen Kennzahlen ADR (durchschnittlicher Zimmerpreis) und RevPar (Umsatz pro verfügbarem Zimmer) ist sehr erfreulich. Seit Einführung des dynamischen Pricings in 2019 konnten diese Werte kontinuierlich gesteigert werden und liegen auf rekordhohen CHF 215 ADR (Vorjahr: CHF 196) und CHF 114 RevPar (Vorjahr: CHF 106). Die Entwicklung des RevPar ist Ausdruck der hohen Wertschöpfung aus den Übernachtungen und ermöglicht der Sunstar Hotelgruppe, den Rückgang bei den Übernachtungsgästen zumindest teilweise zu kompensieren.

Umsatzrückgang wegen Portfolio-Veränderung

Der Gesamtumsatz, inklusive den Erlösen der Hauptsitz-Gesellschaften, liegt mit CHF 43.9 Mio. deutlich unter Vorjahresniveau (CHF 50.4 Mio.). Dies ist überwiegend auf die Verkäufe der Standorte Wengen, Zermatt und die Schliessung von Saas-Fee zurückzuführen. Der Umsatzrückgang konnte durch ein gutes Kostenmanagement bei den direkten Aufwendungen aufgefangen werden, wodurch die Marge beim Bruttobetriebserfolg von 45.9% auf 47.6% verbessert werden konnte.

Die Verwaltungs-, Marketing- und Unterhaltskosten konnten nicht im gleichen Umfang reduziert werden, was zu einem Bruttobetriebsgewinn (GOP) von CHF 7.7 Mio. (Vorjahr: CHF 9.8 Mio.) führte. Die GOP-Marge verschlechterte sich somit von 19.5% auf 17.6%. Auf Stufe Betriebsergebnis vor Steuern (EBT) resultiert ein Verlust von CHF 0.4 Mio. (Vorjahr: CHF +0.6 Mio.). Das Jahresergebnis fällt mit CHF 2.0 Mio. (Vorjahr: CHF 1.8 Mio.) positiv aus, zurückzuführen auf den ausserordentlichen Ertrag aus dem Verkauf der beiden Hotels in Zermatt und Wengen.

Hohe Investitionen erhalten Wettbewerbsfähigkeit

Insgesamt investierte Sunstar im Berichtsjahr CHF 17.5 Mio. (Vorjahr CHF 8.0 Mio.) in ihre
Immobilien. Insbesondere der Um- und Neubau ‘Sunstar Hotel Pontresina’ schritt weiter voran. Die Baukosten betrugen in diesem Geschäftsjahr knapp CHF 8.0 Mio. Auch in Grindelwald (CHF 5.0 Mio.), Lenzerheide (CHF 1.0 Mio.) und Arosa (CHF 0.8 Mio.) wurde in die Infrastruktur für Gäste investiert. Zahlreiche Zimmer-Renovationen konnten umgesetzt werden und in Arosa ist zusätzlich ein grosser Indoor-Funpark entstanden. Um für Mitarbeitende attraktiv zu bleiben, konnten in Brissago, Grindelwald, Klosters und Lenzerheide neue Unterkünfte und Aufenthaltsräume gebaut werden.

Portfolioveränderung wird Realität

Im Rahmen der in 2019 auf spezifische Kundengruppen ausgerichteten Swiss Hotel Collection Strategie überprüfen Verwaltungsrat und Geschäftsleitung fortlaufend das Portfolio und passen es den Bedürfnissen der Zukunft an. Neben grossen Investitionen in erfolgreiche Hotels in gut florierenden Destinationen bedeutet dies auch, dass weniger gewinnbringende Standorte geschlossen und verkauft werden müssen.

Die Hotels in Zermatt und Wengen wurden deshalb in 2022 aus dem Portfolio gelöst und veräussert, das Hotel in Saas-Fee ist seit Herbst 2021 geschlossen. Ebenfalls aus
betriebswirtschaftlichen Gründen wurde der Verkauf des Sunstar Hotels Davos beschlossen. Dies, nachdem ein lokaler Investor überraschend sein Interesse bekundet hatte und das gesamte Hotel ab dem 1. November 2023 unter einer neuen Marke weiterführt.

Davos Klosters Bergbahnen kauft Sunstar Hotel

Gemäss einem Bericht in der ‘Davoser Zeitung’ vom 16. Juni 2023 übernehmen Davos Klosters Bergbahnen (DKB) per 1. November 2023 das Sunstar Hotel Davos. Vidal Schertenleib von der DKB-Geschäftsführung äusserte sich gegenüber der Zeitung wie folgt: «Das Sunstar ist eines der wichtigsten Hotels am Platz, und daherist es wichtig, dass es im Besitz eines lokal verankerten Eigentümers bleibt. Diesbezüglich haben wir auch eine gewisse Verantwortung für die langfristige Entwicklung des Tourismusortes Davos, auch wenn das grundsätzlich nicht unsere Aufgabe ist». (MICE-tip)