Das Belpmoos ist auf einer stabilen Flughöhe

Die Flughafen Bern AG schloss 2023 mit einem positiven Resultat ab.
Flughafen Bern, Piste 14. ©zVg

Die Flughafen Bern AG verzeichnet nach verschiedenen Zwischenlandungen, Corona bedingten Turbulenzen und Flugplanänderungen, einen kontinuierlichen Steigflug und hat eine stabile Reiseflughöhe erreicht.

Der Flughafen ist finanziell wieder stabil unterwegs und in der Lage, die Betriebskosten zu decken. Das Urproblem, mit dem operativen Cash Flow die teilweise veraltete Infrastruktur erneuern zu können, bleibt bestehen und ist neben dem Erreichen der Umweltziele, die grösste Herausforderung.

Geschäftsjahr 2023

An der 76. Generalversammlung der Flughafen Bern AG wurde der Geschäftsbericht 2023 vorgelegt. Dieser weisst dank Einmaleffekten einen Gewinn von CHF 143’000 aus, womit man an das erfolgreiche Vorjahr anknüpfen konnte.

Die Passagierzahlen des vergangenen Jahres belegen das Bedürfnis nach Flugreisen ab Bern. Aufgrund des früheren Saisonbeginns und einer leicht erhöhten Sitzplatzauslastung konnte eine Zunahme der Passagiere im Segment Linien- und Charterflüge um 24% verzeichnet werden. Diese erfreuliche Entwicklung ist auf das attraktive Flugangebot der verschiedenen Anbieter zurückzuführen.

Besonders geschätzt wird die familiäre Atmosphäre und das neue Angebot im Bistro Auszeit sowie das Hotel- und Restaurantangebot Amante.

Die Betriebskosten sind auch im Jahr 2023 trotz Inflation, hohen Energiepreisen und vollständigem Teuerungsausgleich unter Kontrolle geblieben.

Investitionen in Infrastruktur

Mitte April 2023 konnten die Photovoltaikanlagen auf dem Terminal- und Cateringgebäude in Betrieb genommen werden. Mit dem Zusammenschluss zum Eigenverbrauch und der Inbetriebnahme von sechs Ladestationen, profitieren Mitarbeitende, Flughafenpartner, Mieter sowie Passagiere von umweltfreundlicher Energie.

Mit dem Ersatz einer Ölheizung durch eine Wärmepumpe wurde ein weiterer Schritt zur Erreichung der Umweltziele vorgenommen.

Infrastrukturerneuerungen, wie die Teilsanierung des Tarmac, ein neuer Waschplatz, Modernisierung und Elektrifizierung der Betriebsfahrzeugflotte, die Beschaffung von zwei neuen Winterdienstfahrzeugen des Herstellers Boschung, sind weitere Highlights des vergangenen Jahres.

Herausforderungen und Unsicherheiten

Für das laufende und kommende Geschäftsjahr kündigen sich neue Turbulenzen an, welche die Flughafen Bern AG vor neue Herausforderungen stellt.

Der Wegfall, der aus der zweckgebundenen Mineralölsteuer Luftfahrt finanzierte Beitrag an die Sicherheitskosten, muss über weitere Prozess- und Kostenoptimierungen kompensiert werden.

Auch der Entscheid der Migros, die Hotelplangruppe zu verkaufen, ist eine weitere Unsicherheit für das nächste Jahr. Hotelplan ist seit Jahren der wichtigste Reiseanbieter für Flüge ab Bern und eine Reduktion des Angebotes in Bern hätte für den Flughafen grössere Konsequenzen.

Neue Chancen

Mit der für März 2025 geplanten Einführung des Südanfluges wird das System Bern an Robustheit gewinnen und könnte für Airlines und Operators, welche aufgrund des fehlenden Instrumentenanfluges aus Süden bisher einen Betrieb in Bern abgelehnt hatten, wieder eine Option werden.

Ein Ganzjahresbetrieb im Segment Linie/Charter würde viel Ruhe und Stabilität bringen und wichtige Zusatzerträge generieren. Mit dem Südanflug können die Anflüge räumlich besser verteilt und die Gemeinden nördlich und östlich des Flughafens entlastet werden.

Mit dem Projekt Belpmoos Solar ist die Flughafen Bern AG zusammen mit den beiden Partnerunternehmen BKW und EWB in den Fokus der Politik gerückt. Gemeinsam wollen sie einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten.

Zuversichtlich in die Zukunft

Dank der vielen positiven Rückmeldungen von Passagieren, Reiseveranstaltern,
Besatzungen und Flughafenpartnern, welche Motivationsfaktor Nummer eins sind, geht die Flughafen Bern AG zuversichtlich in die Zukunft. (TI)