Kuoni Group: Ein Gewinneinbruch zum Abschied

Der Konzern schrieb im letzten Jahr 21 Millionen Franken Gewinn. Wirklich erfolgreich war nur das Visa-Geschäft.
Kuoni, Neue Hard, Aussenaufnahme

Gestern Dienstag hat die Kuoni Group ihr Jahresergebnis 2016 publiziert. Der Betriebsgewinn auf EBIT-Stufe reduzierte sich im letzten Jahr von CHF 81,2 Mio. auf CHF 20,9 Mio. Diverse Sondereffekte schlugen zu Buche; der Verkauf an EQT beeinflusste das Resultat immer noch um CHF 25,5 Mio., die Reorganisation drückte das Ergebnis um CHF 10,6 Mio. Nach dem extrem turbulenten Jahr 2015 konnte man aber das Konzernergebnis im letzten Jahr wieder ins Positive drehen: statt einem Verlust von CHF 294 Mio. schaute nun ein Gewinn von CHF 4,1 Mio. heraus.

Wenn man sich die drei verbleibenden Geschäftsfelder im Detail anschaut, ist die Visa-Division VFS Global weiterhin am erfolgreichsten unterwegs. Der Umsatz stieg um 10% auf CHF 347,7 Mio., der Betriebsgewinn um 12% auf CHF 60,6 Mio. Die Division Global Travel Distribution mit der Bettenbank GTA konnte umsatzmässig zwar um 2% auf rund CHF 2 Mia. zulegen, doch wegen Restrukturierungskosten und dem zunehmenden Preisdruck blieb gerade einmal ein Gewinn von CHF 200’000 übrig. Im Jahr zuvor waren es noch CHF 48 Mio. gewesen. Und Global Travel Services, wo das kriselnde Gruppenreisegeschäft angesiedelt ist und wo der grösste Restrukturierungsbedarf besteht, verlor 13% Umsatz (neu CHF 916,5 Mio.) und fuhr einen Verlust von CHF 22,5 Mio. ein. Immerhin: Im Vorjahr war der Verlust noch doppelt so hoch gewesen.

Es dürfte nach 111 Jahren das letzte Mal gewesen sein, dass man ein Konzernergebnis der Kuoni Group sieht. Voraussichtlich im Herbst soll das Holding-Dach aufgelöst und die drei Bereiche autonom weitergeführt werden.