SQ: Mit mehr Luxus in die Lüfte (Ausgabe 2006-43)

Singapore Airlines stellt ein komplett neues Inflight-Produkt vor.

Am 17. Oktober stellte Singapore Airlines (SQ) im Sports Club von Singapur die neu konzipierte Innenausstattung vor: Breitere Sitze, grössere Beinfreiheit, erweitertes Krisflyer-Angebot und eine neue Linie in der gastronomischen Fluglandschaft in allen Klassen werden schon bald mit dem Einsatz der neuen Boeing 777-300ER den Passagieren angeboten.

Die konzeptionell total neu gestaltete Inneneinrichtung hat eine vierjährige Entwicklungsgeschichte hinter sich. Wichtigster Aspekt sei gewesen,  dass während dieses Prozesses stets Feedbacks und Ideen der SQ-Kundschaft und -Belegschaft erfragt und miteinbezogen worden seien, erklärt Senior Executive VP (Operations und Services) Bey Soo Khiang. «Auf unserer Suche nach dem besten Kabinenprodukt aller Zeiten haben wir uns auf der ganzen Welt nach den neusten Konzepten, den aktuellsten Trends und den modernsten Technologien umgesehen.»

Mehr Komfort in Economy
Resultat ist ein 360 Millionen USD teurer Revamp der SQ-Innenausstattung. Die Economy-Class-Sitze sind 48 cm breit, 2,5 cm bis 5 cm mehr als zuvor. Die Kopfstützen sind individuell ver-stellbar, die Beine haben mehr Platz.
Jeder Sitz verfügt über eine eigene ver-stellbare Leselampe und über einen eigenen Stromanschluss. Das erweiterte Krisflyer-Programm (Inflight Entertainment) wird über einen 10,6 Inch breiten Bildschirm abgespielt, also über 6 Inch mehr als bis anhin.

Business Class mit noch mehr Privatsphäre
Business-Class-Passagiere geniessen ihren Flug auf 76 cm breiten Sitzen
(25 cm mehr als die aktuellen), die vollumfänglich zu einem 198 cm langen Bett gestreckt werden können. Die Sitzkonfiguration 1-2-1 ermöglicht allen Fluggästen unmittelbaren Zugang zum Korridor. Der LCD-Monitor misst neu 15,4 Inch, das sind 5 Inch mehr als bis anhin.Wer keine Unterhaltung sucht, sondern arbeiten will, kann den Business-Class-Sitz praktisch in ein Büro umwandeln. Die Tische sind höhenverstellbar, die an jeder Seite des Sitzes angebrachten Leselampen sind auch individuell verstellbar. Strom- und USB-Anschlüsse sind in jedem Sitz integriert und verschiedene Office Software steht im KrisWorld zur Verfügung.

Sich wie zu Hause fühlen in der First Class
Die neue First Class verwöhnt ihre Kunden mit 89 cm breiten Sitzen, 30 cm mehr als bis anhin, und wird somit zum grössten First-Class-Bett am Himmel. Natürlich hat auch hier jeder Sitz seinen eigenen Stromanschluss und USB-Ports. Der LCD-Bildschirm misst 23 Inch, 14 mehr als die alten, und kann zur Unterhaltung dienen oder als Arbeitsinstrument. Ähnlich mehr Luxus wird auch neu in der First Class der Langstreckenflugzeuge des Typs B-747-400 angeboten. Die 12 sogenannten Sky Suites können zu einem 193 cm langen Liegebett transformiert werden, haben ebenso Laptop-Anschluss als auch 14 Inch grosse Monitoren.
Das gastronomische Angebot ist in allen Klassen extravagant. Geschirr, Besteck und Accessoires sind neu und für alle Klassen verschieden entworfen.

Keine Einbussen im Service
Trotz höherer Preise sollen die neuen Luxusmaschinen mehr Passagiere für Singapore Airlines bringen, denn sowohl die Tourismusindustrie als auch der Wettbewerb unter den führenden Fluggesellschaften boomen. Eine IATA-Prognose macht das Wachstum deutlich: Allein in der asiatisch-pazifischen Region soll der globale Reiseverkehr bis ins Jahr 2009 um jährliche 6,8 Prozent zunehmen. Allerdings ist man sich bei Singapore Airlines ebenso der wachsenden Konkurrenz bewusst. Bey Soo Khiang erklärt: «Währenddem wir neu erfinden und implementieren, wird die Konkurrenz aufholen und der Graben wird kleiner. Doch das Kreieren und Verbessern liegt sozusagen in unserer DNA, um einerseits unser Image zu fördern und unsern Namen zu festigen und andererseits neue Stan-dards zu setzen. Das alles steht für uns. Am legendären, tollen Service von Singapore Airlines wird sich nichts ändern.»

Rebekka Aicher Koch, Singapur

Mehr Komfort, weniger Sitze, höhere Preise
Mit der Inbetriebnahme der ersten sechs B-777-300ER nächsten Monat wird dieses neue Kabinenprodukt eingeführt. Ab Dezember wird die B-777-300ER die Strecke Singapur–Paris bedienen und ab Januar 2007 wird auch Zürich neu mit der B-777-300ER angeflogen. Das neue Konzept soll auch auf den mit zwei Jahren verspäteten Airbus A380 ausgeweitet werden. Einige Neuheiten werden da noch zu gegebener Zeit vorgestellt.

Ob und wann die bestehende Flotte mit den neuen Kabinenprodukten ausstaffiert werden wird, ist noch ungewiss. Da das neue Kabinenkonzept ausschliesslich für die Langstrecke gedacht ist, werden möglicherweise, so Huan Cheng Eng, Executive-Vice-Präsident Marketing und Regionen, solche Flugzeuge bei einer der grossen Wartungen neu eingerichtet. Der letzte grosse Kabinenrevamp der SQ-Flotte geht auf das Jahr 1998 zurück.

Alles hat seinen Preis, denn das neue auf Luxus bedachte Konzept bringt Einbussen bei der Anzahl Sitze. Somit werden die Preise für Flugreisen in den neuen B-777-300ER respektive dem Airbus A380 um 10 bis 20 Prozent höher ausfallen. Doch gemäss Stephen Forshaw, Vizepräsident Public Affairs, werden auch in Zukunft äusserst attraktive Angebote buchbar sein.     

RAI