Schweiz wird viertwichtigster Markt von Emirates in Europa (Ausgabe 2006-47)

Trotz verdoppelter Frequenz ab/bis Dubai beträgt die Auslastung bereits 87%. Warten müssen indes der Umzug nach Zürich sowie die Aufnahme von Genf.

«Noch ist die Schweiz unser fünftwichtigster Markt in Europa», erklärt Keith A. Longstaff, Senior Vice President Commercial Operations Europe von Emirates (EK) in Dubai. Ihm zufolge liegen Grossbritannien (13x täglich zu vier Zielen) und Deutschland (7x täglich zu vier Zielen) klar an der Spitze. Dahinter folgten Italien sowie Frankreich mit mindestens je zwei täglichen Verbindungen zu zwei Zielen ex Dubai. Doch seit der Aufnahme des «double daily» bis/ab Zürich hat für ihn «die Schweiz die Tendenz zur Nummer vier».

Dies dürfte Musik in den Ohren von Khalid Hassan sein, der seit Anfang Oktober als Area Manager Switzerland zeichnet. Er hat mit seinem 45-köpfigen Team die zweite tägliche Verbindung in die Schweiz lanciert. «Die beiden ersten Flüge vom 29. und 30. Oktober waren komplett ausgebucht.» Seit der Einführung des «double daily» liege der «load factor» der beiden täglichen Rotationen im Schnitt bereits bei 87%.

«Zürich hat konstant eine sehr hohe Auslastung», sagt Longstaff, «unsere Station ist profitabel und wir verdienen mit ihr gutes Geld, letztlich ist Emirates vollständig rentabilitätsgetrieben.» Dies sei einer der Faktoren gewesen, die Frequenz nach Zürich zu verdoppeln sowie die Kapazität für Passagiere und Fracht massiv zu erhöhen.

Dem Ausbau liegt gemäss Longstaff aber noch eine weitere Überlegung zu Grunde: «Wir haben konstant zu wenig Maschinen.» Dies liege indes an den Flugzeugwerken. «Wir müssen sorgfältig planen, wohin wir fliegen. Daher machen wir ständig eine seriöse Rentabilitätsanalyse. Darüber hinaus ist es immer einfacher, einen Flugplan zu verdichten, als neue Destinationen aufzunehmen. Auch aus diesem Grund haben wir uns für Zürich entschieden. Wir waren sehr optimistisch, aber es ist gut angelaufen.»

Ein weiterer Faktor sei der Verkehr über Dubai hinaus, den Emirates nun dank den zwei täglichen Flügen ex Zürich via ihren Hub mit verkürzten Anschlusszeiten offerieren könne. Hassan fügt hinzu: «Zum Beispiel haben wir bessere Verbindungen nach Australien sowie Neuseeland.» Aber auch Afrika werde attraktiver. Ebenso gefragt seien die Möglichkeiten in den Fernen Osten (China und Thailand) oder Indischen Ozean (Mauritius, Malediven und Sri Lanka). Der Anteil der Passagiere nach «beyond» liege bei rund 70%.
Von zwei Verzögerungen haben die beiden Emirates-Manager indes zu berichten: Eigentlich hätte dieses Gespräch schon in den neuen Büros von Emirates in Zürich geführt werden sollen. Doch der Umzug von Glattbrugg ins Stadtzentrum hinter das Kaufhaus Jelmoli verzögert sich. «Wir werden hoffentlich nächsten April in Zürich sein», hält Longstaff fest. «Dafür werden wir dank unserer Lage den Kontakt zur Reisebranche weiter vertiefen.» Etwas länger warten muss die Aufnahme von Genf ins Netz. «Diese war für letzten Dezember geplant», weiss Longstaff, «doch wegen des Mangels an Fliegern wurde das Projekt zurückgestellt.» Genf stehe nach wie vor auf der Liste der «maybes», aber nicht mehr für 2007. Solche neuen Destinationen in Europa könnten Madrid, Kopenhagen oder Warschau heissen.

Norman C. Bandi