Flight Level von 2000 rückt näher (Ausgabe 2007-05)

Hansjörg Bürgi Chefredaktor des Luftfahrtmagazins SkyNews.ch

Der Schweizer Luftverkehr hat sich vom Swissair-Schock erholt – daran ändert auch die derzeitige gerichtliche Beurteilung des Groundings nichts mehr. Denn im vergangenen Jahr haben rund 33,6 Millionen Passagiere die sechs Schweizer Linienflughäfen benützt. Das sind nur noch 1,4 Millionen weniger als im Rekordjahr 2000. Der Schweizer Luftverkehr befindet sich derart im Steigflug, dass 2007 ein neuer Rekord verzeichnet werden dürfte.

Zwar hat der Flughafen Zürich mit gut 19,2 Millionen Passagieren erst den Level von 1998 erreicht, dagegen haben Genf-Cointrin (mit knapp zehn Millionen) und der EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg (mit rund vier Millionen) vergangenes Jahr Passagier-Rekordwerte verzeichnet. Dass diese beiden Flughäfen derart wachsen können, ist allem voran ihrer Tarifpolitik, EasyJet und insbesondere dem grossen Mobilitätsbedürfnis der Bevölkerung der Schweiz und des umliegenden Auslandes zu verdanken. Diese Entwicklung zeigt aber einmal mehr, dass sich der Schweizer Luftverkehr nicht auf die Swiss und den Flughafen Zürich beschränkt, sondern in seiner Gesamtheit betrachtet werden muss.

Beim derzeitigen Wachstum – schweizweit wurden 2006 insgesamt 8,4 Prozent mehr Passagiere verzeichnet – ist es offensichtlich, dass bald weitere Flughafeninfrastruktur notwendig sein wird. Es müssen keine neuen Airports gebaut werden, sondern bereits vorhandene einfach besser und vernünftig genutzt werden. Die Zeiten, in denen sich die Armee teure Anlagen für immer weniger Flüge leisten kann, sind heute vorbei. Also gilt es, die bereits für Instrumentenanflüge ausgerüsteten Flugplätze Dübendorf, Emmen und Payerne in die künftige Verkehrsplanung mit einzubeziehen. Dübendorf und Emmen könnten Zürich entlasten, Payerne den Genfer Flughafen. Ein Miteinander von militärischem und zivilem Flugbetrieb senkt Kosten und bietet mehr interessante Arbeitsplätze.