«Ich hoffe, der Schweizer Markt wächst weiter mit Emirates mit» (Ausgabe 2007-13)

Tim Clark, President von Emirates Airline (EK), über gefüllte Flüge nach Zürich und geplante Flüge nach Genf sowie bis zu 40 Destinationen in zwei Stunden via Dubai.

Seit Oktober 2006 fliegt Emirates zweimal täglich von Dubai nach Zürich. Damals erklärte President Tim Clark: «Mit der Lancierung einer zweiten Verbindung reagiert Emirates auf die rasant gestiegene Nachfrage im Markt. Die Zürcher Route war von Beginn weg überaus erfolgreich. Und unsere Passagierzahlen haben in beiden Flugrichtungen monatlich zugelegt.» Sichtlich zufrieden mit dem vor beinahe sechs Monaten lancierten «double daily» zeigte er sich beim Gespräch mit TRAVEL INSIDE: «Ich hoffe, der Schweizer Markt wächst weiter mit uns mit.» Es gibt seiner Meinung nach ab/bis Zürich nicht so viele Hubs wie Dubai, um direkt in den Mittleren Osten, in den Indischen Ozean, nach Asien oder nach Ozeanien zu gelangen. «Dank unseren zwei täglichen Flügen ex Zürich kann man via Dubai neu bis zu 40 Ziele in maximal zwei Stunden erreichen.» Der so- genannte «Beyond Traffic» macht bei Emirates ab der Schweiz gegen 70 Prozent aus. «Aber immer mehr Schweizer bleiben für einen mehrtägigen Stopover in Dubai», ergänzt Clark.

Mit «Mitwachsen» meint Clark aber nicht nur die Schweizer Passagiere, die mit EK nach Dubai und darüber hinaus fliegen, sondern auch die arabischen Passagiere, die mit EK nach Zürich reisen. «Wir haben nicht nur viel Geschäft ab der Schweiz, sondern immer mehr auch in die Schweiz.» Der Tour Operator Emirates Holidays, eine Tochter der Emirates Group bzw. eine Schwester der Emirates Airline, offeriere nicht nur Skiferien in der Schweiz. Auch im Sommer sei unser Land gefragt.

Weitere Expansionspläne in der Schweiz hat Emirates Airline hingegen auf Eis gelegt, so President Tim Clark. Ursprünglich wollte man im Dezember 2005 nämlich Genf als zweite Destination aufnehmen. «Wir mussten dies leider verschieben.» Aufgrund der Lieferschwierigkeiten von Airbus fehlten Emirates die dafür benötigten Maschinen. «Neben Genf gilt dies auch für andere Städte in Europa wie Kopenhagen oder Barcelona, die wir auch in diesem Jahr noch nicht lancieren können.»

Besserung ist für 2008 in Sicht: Dann soll im August der erste Airbus A380 an Emirates ausgeliefert werden. Eigentlich hätte das erste doppelstöckige Flugzeug bereits dieses Jahr zur Flotte stossen sollen. Man ist mit 45 bestellten Einheiten mit Abstand der grösste Kunde für diesen neuen Supervogel. Gleichzeitig stossen weitere Maschinen für die Mittelstrecke von Boeing und Airbus dazu – total sind über 100 Bestellungen pendent. Dank diesen neuen Fliegern sollen etliche neue Verbindungen dazukommen.

Trotzdem nimmt Emirates in diesem Jahr noch einige neue Destinationen ex Dubai auf: Zuerst ist die Reihe an Venedig: ab 1. Juli 2007 fünfmal wöchentlich und ab 1. September 2007 täglich. Es ist dies das dritte italienische Ziel. Danach folgt Newcastle: ab 1. September 2007 täglich. Es ist dies das sechste englische Ziel. Es kommt zur Premiere mit São Paulo: ab 1. Oktober 2007 sechsmal wöchentlich. Es ist dies der erste Nonstop-Service nach Südamerika. Zuletzt startet Housten: ab 3. Dezember 2007 dreimal wöchentlich und ab 1. Februar 2008 täglich. Es ist dies der zweite Nonstop-Service nach Nordamerika. Bis 2010 will Emirates über 100 Destinationen weltweit bedienen. Gegenwärtig sind es 88 Städte in 60 Ländern. Parallel dazu soll bis 2010 die Flotte von 101 auf über 150 Flugzeuge anwachsen. Aktuell beträgt das Durchschnittsalter der Flieger «junge» 61 Monate.

Norman C. Bandi

Mitbegründer Tim Clark
Timothy C. Clark, kurz Tim Clark, ist seit 22 Jahren in Dubai tätig. Der Brite war sogar im Gründerteam der ersten internationalen Airline der Emirate. Von seiner Position als Head of Airline Planing hat er sich kontinuierlich hochgedient. Seit 2003 zeichnet er als Pre-sident von Emirates Airline. Zudem amtet er als Managing Director von Sri Lankan, an der Emirates seit 1998 mit 43,6% beteiligt ist. Clark ist seit 35 Jahren in der Airline-Industrie zu Hause. Von 1972 bis 1975 war er in England für British Caledonian tätig. Danach zog es ihn auf die Arabische Halbinsel. Von 1975 bis 1985 arbeitete Clark in Bahrain für Gulf Air.   

NCB