High Life in Altenrhein dank Sardinien und Wien (Ausgabe 2007-14)

Keine grossen Sprünge, sondern klein – aber fein. So lautet die bescheidene Devise von Michael Nachbaur, Geschäftsführer vom Vorarlberger Touroperator High Life.

«Wir sind mit dem Flughafen Alten-rhein mehr als zufrieden», antwortet Nachbaur auf die Frage, ob es für
den Sardinien- und Wien-Spezialisten nicht langsam Zeit werde, wegen der immer ansteigenden Passagierzahlen auf einen grösseren Flugplatz auszuweichen. Hier auf dem kleinen Flughafen, ca. 15 Fahrminuten von St.Gallen, nahe an der Grenze zu Österreich, ist Nachbaur der Platzhirsch. Mit seinen beiden Samstag-Flügen nach Cagliari und Olbia bietet er als einziger TO einen Charterflug von Altenrhein an. Auf diese Exklusivität ist er sehr stolz. Auch Flughafendirektor René Schmid scheint mit Nachbaur und seiner Geschäftspolitik zufrieden zu sein. Sie begrüssen sich freundschaftlich, das «Du» kommt von Herzen. Nur 30 Minuten Check-in-Zeit und Gratisparkplatz während des Urlaubs für die High-Life-Kunden sind nur zwei Gründe für seine Zufriedenheit.

Seit elf Jahren führt Michael Nachbaur das moderne Reisebüro in Götzis. Elf Personen arbeiten in verschiedenen Positionen im Betrieb – Platz hätte es noch für drei Mitarbeiter mehr. Gekommen ist er von der Rheintalflug; zusammen mit seiner Schwester Nadja begann er mit 5000 Schilling Startkapital mit einem Städteflug nach Wien. Dass einer seiner ersten Kunden die Kuoni-Filiale in Rorschach war, bemerkt er mit einem Lächeln nebenbei. 1996 bot High Life auf Sardinien zwei Hotels an – diesen Sommer sind im
64-seitigen Spezialprospekt 45 Hotels aufgeführt, dazu kommen noch eine ein- und eine zweiwöchige Rundreise.

Letztes Jahr flogen über 3600 Passagiere mit High Life von Altenrhein nach Wien und über 1700 nach Sardinien. Dies entspricht einem Wachstum von über 30% gegenüber 2005. Im Vergleich zur gleichen Periode im Vorjahr verzeichnet High Life bis Ende März bei den Pax-Zahlen eine Steigerung von 58% und beim Umsatz sogar über 80%. «Doch abgerechnet wird erst Ende Jahr», schwächt Nachbaur ab. Grund für diese guten Zahlen sieht er im früheren Erscheinen (fünf Wochen) des Sardinien-Prospektes und einer grösseren Investition in eine eigene, spezielle Sardinien-Homepage. Bis Ende Jahr erwartet er wiederum eine Steigerung von 30 Prozent.

Rund 60% seines Umsatzes generiert High Life mit dem Touroperating (50% Wien – 50% Sardinien), 40% mit dem Retailing. Seine Programme werden hauptsächlich von Kunden in der Ostschweiz und im Vorarlberg gebucht. «Westlich von Wil kennt mich kein Reisebüro, geschweige denn ein Kunde», erklärt Nachbaur. Doch dies scheint ihm nichts auszumachen. Im Gegenteil, mit Aktionen wie einer Studienreise für 30 lokale Agenten nach Sardinien oder einem sozialen Event für 100 Personen hält High Life seinen Namen immer wieder in aller Leute Munde.

Nicht aufhören, den Markt zu studieren, immer auf Veränderung reagieren. Dies sind Beispiele, wie Nachbaur versucht, sich als regionaler Touroperator gegenüber den sogenannten «Grossen» zu behaupten. Die gute Zusammenarbeit mit Austrian Airlines hebt Nachbaur immer wieder hervor. Die Umstellung von nur einer Rotation Altenrhein–Olbia–Cagliaria–Alten-rhein (2005) auf zwei getrennte Rotationen Olbia und Cagliari (2006) haben bei den Buchungen nach Südsardinien zu einer Steigerung von 40 Prozent geführt. Auch spielt der Auslastungsfaktor eine grosse Rolle. Im August seien die Hotels auf Sardinien zu teuer, darum unterbricht High Life seine Charterflüge an drei Samstagen (4./11./18. August). «Welche Fluggesellschaft würde dies so ohne Weiteres machen», lobt Nachbaur die flexible Haltung der Airline.

Grosse Hoffnungen setzt Nachbaur diese Saison auch auf Wien. «Erstmals seit 2001 verzeichnen wir wieder eine Zunahme auf dieser Destination», freut er sich. Ein Plus von 120 Personen sei zwar nicht weltbewegend, doch zeige dies einen positiven Trend. Mit dazu beigetragen hat sicherlich der neue Wien-Prospekt. Auf den ersten 14 Seiten gibts unzählige Tipps sowie Hinweise und erst ab der zweiten Hälfte werden die Angebote genauer beschrieben. Dazu bekommt jeder Kunde ein spezielles «Wien-Sparbuch», mit dem der Tourist die Stadt besser und günstiger kennenlernen kann.
«Wir sind und wollen Spezialisten bleiben», erklärt Nachbaur. Die Kenntnisse und die Erfahrung des Teams sind es, die das Ziel erst möglich machen – dem Kunden eine perfekt organisierte Reise zum bestmöglichen Preis-Leistungs-Verhältnis anzubieten.