«Unsere neue Strategie gleicht einem Langlauf-Rennen: Wir befinden uns im Sprint auf der Zielgeraden, und die Ankunft ist Ende 2008 vorgesehen» so beschrieb Henri Giscard dEstaing, der Chef des Club Méditerranée, die aktuelle Situation beim französischen Clubferien-Anbieter letzte Woche bei einer Präsentation im kürzlich renovierten Club Opio in Südfrankreich.
Mit der neuen Strategie ist natürlich die höhere Neupositionierung des Club Med gemeint, mit welcher Renovationen und Umstrukturierungen einhergingen. Positive Resultate sind bereits vorhanden: Im ersten Halbjahr (per Ende April 2007) belief sich der operative Gewinn auf 19 Mio. Euro
(= CHF 31,3 Mio.), hat sich also gemessen an den 9 Mio. Euro im Vorjahr mehr als verdoppelt. Der Umsatz betrug 839 Mio. Euro (= CHF 1,384 Mrd.), was einem Plus von 1,3% entspricht. Am meisten Wachstum verzeichnete Club Med in Asien (+30%) sowie im Sommergeschäft Europa (+14%). Der Nettogewinn blieb mit 2 Mio. Euro stabil. Wie aufgrund der höheren Positionierung zu erwarten war, sank die Anzahl Gäste um 3,7% auf 787652.
Zufrieden ist man beim Club Med auch mit dem Online-Verkauf. Das Umsatzziel von 140 Mio. Euro (CHF 231 Mio.) dürfte dieses Jahr klar überschritten werden. Mitte 2008 wurden 8% der Verkäufe weltweit im Internet realisiert und monatlich 1,5 Mio. Visits auf der Website verzeichnet. Ein Erfolgstreiber waren die «4 Trident»-Dörfer, was bisher der höchsten Qualitätskategorie für ein Club-Med-Dorf entsprach. 50% der Kundschaft buchte einen «4 Trident», gegenüber 35% im Vorjahr. Und das Potenzial sei insbesondere in Asien noch gross: «Der Anteil der 4-Tridents am Buchungsaufkommen wird 2009 bereits 60% betragen», prophezeit Giscard dEstaing unter anderem aufgrund sechs neuer (oder auf dieses Niveau verbesserter) Clubdörfer in dieser Kategorie.
Giscard dEstaing verrät zudem, dass eine neue höchste Kategorie, «5 Tridents», lanciert wird. Erstes Aushängeschild davon ist der Club Albion auf Mauritius, der Ende Juli eröffnet wird. Die Erwartungen der Kunden an das Konzept «5 Tridents» seien hoch, das Potenzial ebenso, erklärt Giscard dEstaing. Als Nächstes sollen die Clubs in Marrakech (Marokko) und La Caravelle (Guadeloupe) zu «5 Tridents» verbessert werden.
Nebst diesen Renovationen und Ausbauten darunter auch beim Club Med in Wengen im Berner Oberland sind für 2009 auch mehrere Club-Neueröffnungen geplant: in China (Yunnan), Vietnam, Oman und Verbier. Laut Giorgio Palmucci (geschäftsführender Direktor Schweiz/Italien) wird es sich bei Letzterem um einen «4 Tridents»-Winterclub handeln.
Im Club Med wird übrigens künftig für Kinder unter zwei Jahren sowie in den meisten Clubs auch für Kinder zwischen 3 und 4 Jahren der Aufenthalt inklusive Taxen und Transport gratis sein.
Weitere Innovationen im Rahmen des Projekts «Magellan» werden demnächst angekündigt.
Alain Bossu, Opio (Provence)
Auch Club Med Schweiz strahlt Optimismus aus
Die Schweizer Vertreter des Club Med strahlen: Auf dem Cover des neuen weltweiten Winterkatalogs des Club Med ist ein Bild des Clubs in Villars, und in Verbier entsteht ein weiterer Alpen-Club-Med. Zudem lag das Umsatz-Wachstum im Wintergeschäft von Club Med Schweiz mit +10% über dem Durchschnitt der europäischen Club-Med-Vertretungen (+7,1%).
Laut Schweiz-Chef Erminio Eschena ist die Anzahl Schweizer Gäste bereits im letzten Winter gestiegen, was darauf hinweise, dass der Turnaround mit der Neupositionierung gelungen ist. Das grösste Wachstum ex Schweiz verzeichneten laut Eschena die Clubs in den Zielgebieten Türkei, Tunesien, Marokko und Karibik (Punta Cana, Guadeloupe und Martinique).
Dank der früheren Buchbarkeit und der neuen Tarifpolitik für Familienangebote erhofft sich Eschena auch im aktuellen Geschäftsjahr ein gutes Wachstum aus dem Schweizer Markt.
Sales Manager Olivier Combret ist ebenfalls guter Dinge: Er machte im letzten Jahr gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit den grossen Ketten (Kuoni, Hotelplan, TUI) und kann neu auf fünf Verkaufsverantwortliche in der Schweiz zählen.
AB/JCR
