Der JahresRhythmus ist doch O.K. (Ausgabe 2006-39)

Jean-Claude Raemy zum Indian Ocean Workshop 2006

Genau 27 Leistungsträger (die vier organisierenden TOs sowie Hotels, Airlines und Tourist Offices) standen diese Woche am 4. Indian Ocean Workshop total rund 230 Schweizer Reiseagenten gegenüber. Kein Zweifel: Es besteht grosser Informationsbedarf von Seiten der Reisebüros über touristische Angebote im Indischen Ozean. Und das hat nicht nur damit zu tun, dass der Indian Ocean Workshop nur alle zwei Jahre stattfindet.

Der Indische Ozean ist zurzeit ein Dauerthema in der Reisebranche. Die Anzahl der Spezialisten – damit sind an dieser Stelle einfach Firmen mit eigenem Tour Operating zu mindestens zwei Inselstaaten des Indischen Ozeans gemeint – ist innerhalb eines Jahres markant gewachsen und wächst weiterhin (man denke an Legends Travel oder Big Blue Tours). Es gibt mehr Charterflüge und zahlreiche neue Hotelprojekte auf den «Trauminseln». Die Nachfrage für die vergleichsweise teuren Destinationen ist da. In der Hochsaison sind die Inseln– trotz aller neuen Hotelbauten – hoffnungslos ausgebucht.

Doch bleibt der Markt recht beschränkt, mit jährlich «nur» etwa 60000 Pax ex Schweiz (grob zusammengefasst: Malediven 30000, Mauritius 20000, Seychellen 5000, La Réunion 3000, Madagaskar 2000). Trotz derzeit hohem Wachstum der Schweizer Einreisen auf die Malediven ist das gesamte Marktwachstum nicht genügend gross, um neun TO-Kataloge verkraften zu können, zumal noch TOs mit Destinationen in Afrika oder Asien Verlängerungen im Indischen Ozean anbieten. Durchsetzen werden sich mittelfristig jene drei bis vier TOs, die in den Köpfen der Reisebüros sowie der Endkunden «Top of the mind» sind und sich auch genügend Betten vor Ort sichern können.

Die vier organisierenden TOs wollen dies mit dem Indian Ocean Workshop erreichen. Dieser bietet eine gute Plattform zur Selbstdarstellung. Eventuell wird man angesichts der aktuellen Entwicklung wieder einen Jahresrhythmus aufnehmen. Das Interesse der Reisebüros wäre gewiss da. Zu überlegen wäre, sich nicht nur auf die Malediven, die Seychellen und auf Mauritius (also auf die Pax-stärksten Destinationen) zu beschränken. Es besteht auch Info-Bedarf für La Réunion, wie am Workshop gesehen, und Madagaskar. Denn Kunden müssen bereits nach Alternativen suchen – und die Reisebüros sollten ihnen diese bieten können.